Z Gastroenterol 2020; 58(08): e205
DOI: 10.1055/s-0040-1716287
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Lebensqualität von Patienten mit Retroperitonealen Sarkomen (RPS) - Auswertung der Krebshilfe finanzierten Lebensqualitätsstudie PROSa

IA Kreisel
1   Universitätsmedizin Göttingen, Allgemein-, VIszeral- und Kinderchirurgie, Göttingen, Deutschland
,
M Eichler
5   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C, Greifswald, Deutschland
,
S Richter
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
P Hohenberger
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
B Kasper
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
D Pink
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
L Hentschel
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
M Bornhäuser
2   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Deutschland
,
J Jakob
3   Universitätsmedizin Mannheim, Spezielle Chirurgische Onkologie, Mannheim, Deutschland
,
J Schmitt
3   Universitätsmedizin Mannheim, Spezielle Chirurgische Onkologie, Mannheim, Deutschland
,
M Schuler
4   Universitätsmedizin Mannheim, Interdisziplinäres Tumor Center Mannheim, Sarkomgruppe, Mannheim, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung 15% aller Sarkome treten als retroperitoneale Sarkome (RPS) auf. Die einzige kurative Therapie primärer, lokalisierter RPS ist die chirurgische Resektion, ggf. kombiniert mit einer Chemotherapie und/oder Radiatio. In der Literatur existieren nur wenige Daten zur posttherapeutischen Lebensqualität, wodurch die Therapieintensität individuell und bedarfsgerecht angepasst werden könnte. Ziel dieser Studie war die Evaluation der Lebensqualität von RPS-Patienten, wie sie in der prospektiven, multizentrischen Studie PROSa-Studie erhoben wurde.

    Methodik Der Datensatz umfasst alle 263 RPS-Patienten aus der prospektiven QoL-Studie PROSa, die von 09/2017 - 02/2019 aus 39 Zentren insg. 1113 Sarkompatienten rekrutiert hat. Hauptziel der Studie war die Erhebung der QoL von Sarkompatienten mit Hilfe standardisierter Fragebögen, welche an 3 Zeitpunkten ausgefüllt wurden. Dabei wurden erhoben: die allgemeine QoL, körperliche, emotionale, kognitive und soziale Funktionsfähigkeit, die Bewältigung des Alltags und posttherapeutische Probleme der Patienten.

    Ergebnisse 124 Patienten waren weiblich (47,14%),139 männlich (52,85%), das mediane Alter betrug 53 Jahre. Die allgemeine QoL wurden von RPS-Patienten (58,85/100) im Durchschnitt als mittelmäßig angegeben und war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung (66,1/100) und zu GIST-Patienten (63,3/100) schlechter; im Vergleich Patienten mit Knochensarkomen etwas besser. Auffällig waren die regelmäßige Analgetika-Einnahme bei 28,52% der RPS-Patienten, eine schlechte körperliche Belastbarkeit (73/100, 100 = sehr schlecht, i.V. zu 15/100 der Allgemeinbevölkerung) sowie deutliche finanzielle Einbußen. Op-bedingte Probleme wie Übelkeit/Erbrechen, enterale Passage und Appetitverlust waren nur selten präsent.

    Diskussion Die global gemessene QoL bei RPS-Patienten ist schlechter als die der Normalbevölkerung. Bei den therapiebedingten Einschränkungen stehen vor allem Schmerzen im Vordergrund. Im Vergleich zu anderen viszeralchirurgisch behandelten Tumoren zeigen RPS-Patienten eine bessere globale Gesundheit, aber geben eine schlechtere soziale und körperliche Funktionsfähigkeit an.


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    Publication History

    Article published online:
    08 September 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York