Z Gastroenterol 2020; 58(08): e208
DOI: 10.1055/s-0040-1716295
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Das Potential der intraoperativen Kontrastmittelsonographie für die minimalinvasive Leberchirurgie

F Corvinus
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
L Hauke
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
,
S Heinrich
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
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    Einleitung Der laparoskopische Ultraschall (L-IOUS) ist im Rahmen minimalinvasiver Leberresektionen ein unverzichtbares Verfahren. Unter sonographischer Kontrolle wird die zu resezierende Leberläsion detektiert und die Beziehungen zu den Anatomischen Leitstrukturen (Pfortader und Lebervenen) bestimmt. Durch die Einführung der kontrastmittelunterstützen Sonographie (CE-IOUS) konnten im Vergleich zur intraoperativen B-Bild Sonographie (IOUS) eine Zunahme der detektierten Leberläsionen von 7-20 % erreicht werden (1). Die Anwendung der laparoskopischen Kontrastmittelsonographie im Rahmen von minimalinvasiver Leberresektion wurde bis jetzt nicht publiziert.

    Ziele Evaluation der Machbarkeit und des Potentials der laparoskopischen Kontrastmittelsonographien im Rahmen minimalinvasiver Leberresektionen.

    Methodik 6 Patienten mit unterschiedlichen Tumorentitäten wurden im Rahmen laparoskopischer Resektionen mit dem bk 5000 Ultraschallsystem und einer laparoskopischen 8666-RF(Sonde (bk medical®) untersucht. Es wurden 3-5 ml des Kontrastmittels Sonovue (Bracco®) eingesetzt.

    Ergebnis Es wurden 6 Patienten mit insgesamt 8 fokalen Leberläsionen während laparoskopischer Leberresektionen untersucht. Dabei traten keinerlei kontrastmittelassoziierte Komplikationen auf. Die Untersuchungszeit lag zwischen 3 und 5 Minuten, dabei wurde die Untersuchung in 2 Fällen wiederholt. Eine Beurteilbarkeit des Kontrastmittelverhaltens war durchschnittlich 3,5 Minuten möglich. Die Eindringtiefe lag bei 5 cm. Es wurden 3 HCC, 1 FNH, 1 Hämangiom, 1 Lebermetastase, 1 Tumornekrose und 1 Fettverteilungsstörung untersucht. Dabei war 1 HCC aufgrund der verkürzten Stabilität der Mikrobläschen nicht sicher von einem Leberadenom abgrenzbar.

    Schlussfolgerung Die laparoskopische Kontrastmittesonographie ist mit wenig Zeitaufwand intraoperativ durchführbar. Die sonographische Eindringtiefe und die verkürzte Stabilität der Mikrobläschen bedürfen einer technischen Verbesserung. Die Untersuchung birgt ein hohes Potential für die Entitätsbeurteilung fokaler Leberläsionen im Rahmen minimalinvasiver Leberresektionen.


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    Publication History

    Article published online:
    08 September 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York