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DOI: 10.1055/s-0040-1717285
Der minimalinvasive SuperPath Zugang in der Hüftendoprothetik - die ersten 500 Eingriffe
Fragestellung Prospektive Auswertung der ersten 500 Fälle in der Anwendung des SuperPath Zuganges - sind Komplikationen, Fehlpositionierungen oder Frühlockerungen aufgetreten?
Methodik Bei dem SuperPath Zugang wird in Seitenlagerung das superiore Muskelintervall zwischen M. gluteus medius/minimus und der Piriformis-Sehne genutzt. Die Hüftgelenkkapsel wird inzidiert und später wieder vernäht. Die Schaftpräparation erfolgt ohne Luxation oder vorherige Osteotomie des Hüftkopfes. Die Pfannenfräsung wird durch Einbringen der Bohrwelle durch eine Arbeitskanäle nach einer Stichinzision dorsal des Femurs durchgeführt. Eine Erweiterung des Zuganges in einen posterolateralen Zugang ist problemlos möglich.
Vorgestellt werden die Ergebnisse der ersten 500 Patienten, die mit dem SuperPath Zugang vom Erstautor operiert wurden. In der Zeit vom 20.1.2016 bis zum 20.11.2019 wurden bei 321 Frauen und 179 Männern wegen einer Coxarthrose in einem Alter von 33 bis 86 Jahren (Durchschnitt 67 Jahre) zementfreie Endoprothesen mit dem minimal invasiven SuperPath Zugang eingesetzt.
Voraussetzung zur Verwendung des SuperPath Zuganges war die Indikation zur zementfreien Versorgung. Der BMI betrug im Durchschnitt 27,2 (16,8 - 49,1).
Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Operationszeit betrug durchschnittlich 1 Stunde und 11 Minuten (Minimum 33Min, Maximum 2h1Min). Die Op-Zeit reduzierte sich von 1h29Min in den ersten 50 Fällen auf 1h4Min in den letzten 50 Fällen. Der postoperative Hüftpfanneninklinationswinkel betrug im Mittel 40 Grad (Minimum 27,8 Grad, Maximum 57,3 Grad). Die Anteversion betrug im Mittel 17,8 Grad (Minimum 6,2 Grad, Maximum 31,9 Grad). Die Prothesenstiele konnten in einem Winkel von 0,82 Grad Varus (-2,7 bis 4 Grad) regelrecht eingesetzt werden. Es wurden nur neutrale Inlays verwendet.
Drei Subluxationen (Fall 4, 6, 331) traten auf, wobei in zwei Fällen ein Kopfwechsel erfolgte. Eine Wundheilungsstörung (BMI 48, Fall 29) wurde revidiert. Eine Schaftsinterung nach Fraktur in der AHB (Fall 143) erforderte einen Schaftwechsel. Zwei Transfusionen waren notwendig.
Frühlockerungen traten nicht auf.
Der SuperPATH Zugang läßt sich problemlos in die klinischen Routine ohne größere Lernkurve einführen. Die Implantate liessen sich in regelrechter Stellung einbringen. Frühlockerungen oder wesentliche Komplikationen sind nicht aufgetreten.
Der SuperPATH Zugang wird als Standard verwendet und hat sich in der Klinik bei hoher Patientenzufriedenheit etabliert.
Stichwörter Superpath, SuperPath, Endoprothetik, Hüfte, Hüftendoprothetik, Hüftprothese, minimalinvasive Hüfte, minimalinvasiv, MIS
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Publication History
Article published online:
15 October 2020
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Georg Thieme Verlag KG
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