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DOI: 10.1055/s-0040-1717412
Kinematisches vs. Mechanisches Alignment: Erste Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Doppelblindstudie mit einer PSI implantierten Medial Pivot Prothese
Fragestellung Es ist bekannt, dass die Knie-Totalendoprothetik die Funktion und Zufriedenheit von Patienten mit Gonarthrose deutlich verbessert. Dennoch ist ein erheblicher Prozentsatz dieser Patienten nicht vollständig zufrieden. So berichteten mehrere Autoren von signifikant verbesserten Ergebnissen nach einer leichten Unterkorrektur bei einer Varusgonarthrose. Das Konzept des kinematischen Alignments (KA) geht noch stärker auf die individuelle Anatomie des Patienten ein, indem es die dreidimensionale Wiederherstellung einzelner Achsen, Gelenklinien und der Kapselspannung ermöglicht. Das Ziel dieser prospektiv randomisierten Studie war es, die Äquivalenz zwischen mechanischem und kinematischem Alignment bei der Wiederherstellung der Kniefunktion in Bezug auf subjektive und objektive Ergebnisse zu demonstrieren.
Methodik In dieser prospektiven, randomisierten, kontrollieren Doppelblindstudie werden 120 Patienten mit einer Knie TEP behandelt. Es kommt eine Medial Pivot Prothese (Medacta GMK Sphere) zum Einsatz. Die Patienten werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A wird nach den Prinzipien des mechanischen Alignments therapiert. Gruppe B erhält die Prothese nach der Philosophie des kinematischen Alignments. Die OP Technik ist in beiden Gruppen gleich. Die Sägeschnitte werden mit Hilfe von 3D gedruckten CT basierten PSI Schnittblöcken durchgeführt. Es erfolgen routinemäßige Röntgenkontrollen prä- und postoperativ. Die Nachuntersuchungszeiträume sind nach 3, 12 und 24 Monaten. Die Untersucher und die Patienten sind hinsichtlich des Alignments verblindet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Von den 120 eingeschlossenen Patienten haben 72 die dreimonatige und 41 die einjährige Nachbeobachtung zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Die klinischen Ergebnisse sind in [Tabelle 1] und in [Tabelle 2] dargestellt.
MA |
KA |
p-value |
|
OKS |
30,7 ± 1,2 |
32,2 ± 1,4 |
0,409 |
FJS-12 |
33,7 ± 3,5 |
40,6 ± 4,1 |
0,196 |
WOMAC |
22,3 ± 2,3 |
18,7 ± 3,3 |
0,380 |
KSS |
63,3 ± 2,5 |
70,8 ± 2,8 |
0,048* |
MA |
KA |
p-Value |
|
OKS |
36,8 ± 1,6 |
37,4 ± 2,6 |
0,826 |
FJS-12 |
48,5 ± 5,1 |
59,2 ± 5,9 |
0,186 |
WOMAC |
16,2 ± 3,2 |
13,7 ± 3,6 |
0,618 |
KSS |
73,1 ± 3,4 |
79,6 ± 3,7 |
0,216 |
Die KA-Gruppe hatte nach 3 Monaten einen signifikant höheren KSS als die MA-Gruppe. Allerdings ist der vorhanden Unterschied im FJS-12 auf dem Signifikanzniveau von p =0,05 derzeit nicht signifikant [Abb. 1].
Der vorhandene Ceiling Effekt des OKS im Vergleich zum FJS-12 wird hinsichtlich der Unterschiede in der Darstellung der klinischen Ergebnisse deutlich. Diese ersten Ergebnisse, welche wir präsentieren, korrespondieren gut mit der Literatur. Jedoch sind große Patientenzahlen und die richtige Wahl der klinischen Tests notwendig um signifikante Unterschiede zwischen den Alignment Philosophien aufzeigen zu können.
Stichwörter Knie TEP, Medial Pivot, Kinematisches Alignment, KA, TKA
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Publication History
Article published online:
15 October 2020
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Georg Thieme Verlag KG
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