Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S222-S223
DOI: 10.1055/s-0040-1717557
Vortrag
DKOU20-1044 Allgemeine Themen->13. Arthroskopische Chirurgie

Vergleich der stadienhaften Veränderung der Beweglichkeit beim steifen Ellenbogen

M Mütze
*   präsentierender Autor
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig
,
J Garthmann
2   Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau, Hessisch Lichtenau
,
J Theopold
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig
,
C Josten
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig
,
P Hepp
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Durch Arthrolysen erreichte Verbesserungen des intraoperativen Bewegungsausmaßes sollen durch intensive Nachbehandlungen erhalten bleiben, welches jedoch nur selten gelingt. Das Ziel dieser Studie war die stadienhafte Veränderung der Beweglichkeit zu vergleichen und Zeitpunkte der Funktionsverschlechterung zu detektieren.

    Methodik Die retrospektive Studie bezieht sich auf Patienten, die eine Arthrolyse zwischen dem 01.09.2010 bis zum 01.07.2019 erhielten. Folgende Parameter wurden analysiert: Klassifikation von Frakturen(FR), Luxationen(EL), nicht traumatische Pathologien (NT), Bewegungsausmaße (6 Wochen postop bei Traumata, Präarthrolyse, zur Arthrolyse, Entlassung und letzten Wiedervorstellung (FU).

    Ergebnisse und Schlussfolgerung Von 147 Patienten erhielten 83 Arthrolysen nach Frakturen(57%;distale HumerusFR 50,6%, OlecranonFR 14,5%,RadiuskopFR 12%,distale Humerus mit OlecranonFR 2,4%,Monteggiavarianten 18,1%,prox. UnterarmFR 1,2%,Essex Lopresti Verletzung 1,2%), 23 in Folge von komplizierten EL(16%;RadiuskopfFR 1,9%,CoronoidFR 0,6%,unhappy Triad 9,5%,distale HumerusFR 2,5%,Kombination 0,6%) und 37 auf Grund von nicht traumatischen Pathologien(27%; reaktive Arthritis 2,5%,OD 0,6%,primäre Arthrose 6,3%,posttraumat. Arthrose 8,2%,intermediäre-risikogetriggerte Arthrose 3,2%,sekundäre Arthrose 4,4%). Die Arthrolyse erfolgte nach komplizierten EL bereits nach 6 Monaten und 15 Monaten nach FR. Das FU für FR betrug 15 Monate, komplizierte EL und NT 9 Monate. Nach Frakturen stagnierte das Bewegungsausmaß von 6 Wochen postop zur präArthrolyse (p>0,05) und verschlechterte sich signifikant für komplizierte EL (p < 0,05). In allen Gruppen zeigten sich intraoperativ bessere Werte zu präoperativ (p < 0,05). Die intraoperativen Flexionswerte waren zur letzten Wiedervorstellung in keiner Gruppe reproduzierbar, wogegen in allen Gruppen die Extensionswerte verbessert werden konnten (p < 0,05). Die Flexionswerte zeigten bei den traumatischen Patienten keine signifikante Verbesserung mehr nach der Entlassung (p >0,05). Der Bewegungszugewinn war bei den komplizierten EL zwischen prä-Arthrolyse zur letzten Wiedervorstellung am größten (Flex: EL: 22°,FR: 19°,NT: 9°; Ex: EL: 9°,FR: 12°,NT: 12°; Pro:EL: 26°,FR: 4°,NT: 0°; Sup:EL: 16°, FR: 6°, NT: 5°).

    Schlussfolgerung

    Postoperativ schlechte Bewegungsausmaße nach Traumaversorgung sollten frühzeitig arthrolysiert werden. Die deutliche Flexionsverbesserung ist nach der Entlassung von der Arthrolyse nicht mehr zu erwarten, wogegen die in der nachstationären Phase die Extension noch deutliches Verbesserungspotential zeigt.

    Stichwörter Ellenbogen, Arthrolyse, Outcome


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    Publication History

    Article published online:
    15 October 2020

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