Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e120-e121
DOI: 10.1055/s-0040-1717918
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin I

Emotionale Auswirkung des DEGUM II basierten Zweittrimester-Screenings auf werdende Väter

U Friebe-Hoffmann
1   Universitätsklinik Ulm, Frauenheilkunde, Ulm, Deutschland
,
L Dietrich
1   Universitätsklinik Ulm, Frauenheilkunde, Ulm, Deutschland
,
K Hönig
2   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm, Deutschland
,
T.W.P Friedl
1   Universitätsklinik Ulm, Frauenheilkunde, Ulm, Deutschland
,
W Paulus
1   Universitätsklinik Ulm, Frauenheilkunde, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Pränatale Diagnostik (PND), die über das reguläre Schwangerenscreening hinaus geht, ist für Schwangere häufig mit Ängsten und Sorgen behaftet, wenig ist jedoch bekannt über die emotionalen Auswirkungen dieser auf begleitende Kindsväter.

    Patienten/Methoden In der vorliegenden fortlaufenden prospektiven Single Center Studie wird mittels eines 2-teiligen Fragebogens unter Berücksichtigung eines Physical Health Questionnaires (PHQ-4) neben anamnestischen Merkmalen das emotionale Erleben eines DEGUM II basierten Zweittrimesterscreenings auf werdende Väter untersucht.

    Ergebnisse Seit Juni 2019 wurden 95 2-teilige Fragebögen unmittelbar vor sowie nach einem am Universitätsklinikum Ulm durchgeführten DEGUM II basierten pränatalen Feindiagnostikultraschall (18+0 - 21+6 SSW) an werdende Eltern ausgehändigt und ausgewertet.

    Die bisherige Analyse zeigt in weiten Teilen eine hohe Übereinstimmung in der sachlichen Auseinandersetzung mit sowie Kenntnis über die während der Schwangerschaft durchgeführte PND. Schwangere und ihre Partner unterschieden sich allerdings maßgeblich in Ihrer Emotionalität: während vor der Untersuchung positive Gefühle wie Freude (72% vs. 66%) und Glück (59% vs. 47%) verstärkt von Männern, negative Gefühle wie Anspannung (42% vs. 52%), Ungeduld (24% vs. 33%), Angst (8% vs. 28%) und Sorge (19% vs. 32%) eher von den Schwangeren selbst empfunden wurden, glichen sich diese Empfindungen nach erfolgtem Ultraschall abhängig vom Ergebnis weitgehend an.

    Schlussfolgerungen Durch die vorliegende fortlaufende Studie erhoffen wir uns ein verbessertes Verständnis für die Sorgen, Ängste und Hoffnungen von werdenden Vätern und Müttern im Rahmen weiterführender pränataler Ultraschalldiagnostik mit dem Ziel einer verbesserten Versorgung und Betreuung für die werdenden Eltern, insbesondere der oft weniger beachteten Väter.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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