Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e134
DOI: 10.1055/s-0040-1717961
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin III

Anwendung des 10-Gruppenklassifikationssystems nach Robson für den Vergleich eines Perinatalzentrums Level 1 mit einem Level-3-Zentrum

C Pulvermacher
1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
,
P van de Vondel
2   Krankenhaus Porz am Rhein, Frauenklinik, Köln, Deutschland
,
L Gerzen
1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
,
U Gembruch
1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
,
W Merz
1   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Bonn, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Das „Ten Groups Classification System“ (TGCS) dient der Klassifikation von Kaiserschnitten. Im Unterschied zu indikations- und dringlichkeitsbezogenen Klassifikationen beruht es auf Anamnese und Befund und erfüllt die Kriterien Reproduzierbarkeit, Exklusivität und Inklusivität. Es erlaubt Längs- und Querschnittsvergleiche von Kaiserschnittraten und ermöglicht eine Auditierung.

    Ziel der Studie ist ein Vergleich der Sectioraten einer Level-1 und Level-3-Klinik nach dem TGCS.

    Material und Methoden Für einen Zeitraum von 12 Monaten wurden die Sectios der beiden Kliniken nach dem TGCS klassifiziert.

    Ergebnisse 3667 Geburten wurden erfasst, 2115 im Level-1-Zentrum und 1552 im Level-3-Zentrum. Wesentliche Ergebnisse siehe Tabelle.

    Zusammenfassung Unsere Untersuchung bestätigt, dass die TGCS-Auswertung eine differenzierte Analyse der Sectios ermöglicht. Trotz der unterschiedlichen Risikoprofile der Gebärenden (z.B. Gruppe 10, Frühgeburten) lassen sich Gemeinsamkeiten in der klinischen Praxis der beiden Institutionen herausarbeiten. Hierzu gehört z.B. der hohe Anteil von Sectios in den Gruppen 1 und 2. Die Auswertungen können Handlungsansätze zur Modifikation des geburtshilflichen Vorgehens bieten, und stellen ein Instrument der Qualitätssicherung dar. Darüber hinaus dient die Analyse auch als Beratungsgrundlage für Schwangere.

    Tab.1

    Teilergebnisse Robson-Studie

    Level 1

    Level 3

    Sectiorate insgesamt (%)

    39,5

    28,4

    Erstgebärende, ≥ 37+0 SSW, Einling, Schädellage (Gruppe 1+2), (% der Sectios)

    28,9

    29,9

    Z.n. Sectio, ≥ 37+0 SSW, Einling, Schädellage (Gruppe 5), (% der Sectios)

    28,2

    32,2

    Frühgeburt <37+0 SSW, Einling, Schädellage (Gruppe 10) (% der Sectios)

    12,4

    5,9


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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