Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e155
DOI: 10.1055/s-0040-1718027
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie I

Robotische Chirurgie in der Urogynäkologie: Indikationen und Spektren

L Kaukemüller
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
R Klapdor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
T.H Vu
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
M Jentschke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
H Hertel
1   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Neben zahlreichen anderen Indikationen bietet die DaVinci Roboterchirurgie eine Alternative zu den in die Kritik geratenen netzbasierten Therapien bei Harninkontinenz- oder Descensusbeschwerden. Wir etablierten die robotergestützten urogynäkologischen Eingriffe und überprüften die Techniken auf ihre Effektivität sowie als Alternative zu unseren herkömmlichen netzfreien vaginalen oder laparoskopischen Operationstechniken.

    Materialien/Methoden Mittels DaVinci Operations-Robotersystem wurden folgende urogynäkologische Eingriffe durchgeführt:

    1) Kolposuspension/Lateral Repair (n=9) bei Inkontinenz/Traktionszystozele

    2) Kolposuspension/Lateral Repair + Utero-/Vaginosakropexie (n=5) bei Inkontinenz/Traktionszystozele und Descensus uteri/vaginae

    3) TLH + Vaginosakropexie (n=2) bei Descensus uteri

    4) TLH + Kolposuspension/Lateral Repair + Vaginosakropexie (n=4) bei Descensus uteri mit Inkontinenz/Traktionszystozele

    Ergebnisse Die 20 operierten Patientinnen waren durchschnittlich 54 Jahre alt (38-81) und wurden durchschnittlich am 3. postoperativen Tag (3-12) mit unauffälliger Restharnsonographie aus dem stationären Krankenhausaufenthalt entlassen. Die mediane Operationsdauer betrug 105 min. (53-156), wobei die isolierten Kolposuspensionen/Lateral Repairs durchschnittlich 86 min. (53-98) und die kombinierten Eingriffe 118 min (107-156) dauerten. Als direkte postoperative Komplikation kam es bei einer Patientin zu einem einseitigen Nierenstau II° durch Kompression des rechten Ureterostiums durch eine Suspensionsnaht, sodass eine Revisionsoperation zur Dekompression erfolgte. Anschließend wurde die Patientin beschwerdefrei entlassen.

    Zusammenfassung Klassische Descensus- und Inkontinenzeingriffe lassen sich auf die robotergestützte Chirurgie übertragen. Sie erweitern das Angebot an netzfreien Behandlungsoptionen für unsere Patientinnen.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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