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DOI: 10.1055/s-0040-1718062
Der Einfluss von Adipositas und weiteren Kofaktoren auf die Lebensqualität nach vaginaler implantatgestützter Deszensuschirurgie – eine retrospektive monozentrische Untersuchung
Zielsetzung Wie beeinflussen BMI, die Häufigkeit der Geburten, internistische Vorerkrankungen u.a. die Lebensqualität nach vaginaler netzgestützter Deszensuschirurgie
Material und Methodik Retrospektive monozentrische Kohortenanalyse aller Patientinnen nach implantatgestützter Descensuschirurgie in einem Zeitraum von Januar bis Dezember 2014. Das Kriterium „Lebensqualität“ wurde durch Auswertung des Deutschen Beckenboden-Fragebogens (DBBF) definiert und mit dem BBDF- Score quantifiziert. 100 Patientinnen mit einem Deszensus genitalis ≥ POP-Q II wurden mit vaginalen Mesh- Kits verschiedener Hersteller im vorderen und hinteren Kompartment versorgt. Immer erfolgte eine bilaterale sakrospinale Fixation. Rücklaufquote 77% (n=15 stimmten Follow-up nicht zu, n= 8 unbekannt verzogen). Durchschnittsalter 65,7 Jahre, BMI 27 kg/m2 (SD ± 5,88). Follow up: 2,5 Jahre. Signifikanzprüfung mittels exaktem Fisher-Test.
Ergebnisse Verbesserung der Lebensqualität (signifikante Abnahme des BBDF- Scores von 0,0215 auf 0,0110 Punkten; p =1,92*10-1). In der Subdomäne „Prolapsbeschwerden“ über alle Gewichtsklassen, am deutlichsten bei präadipöse Patientinnen (von 0,3086 auf 0,0214 Punkten; p =7,54*10-7) Bei Normalgewicht und Adipositas I° signifikante Besserung im Teilbereich Miktion. Unabhängig von der Anzahl der Geburten postoperativ deutliche Verbesserung des BBDF Scores, auch hier insbesondere im Teilbereich Miktion und Prolaps. Signifikante Steigerung der Lebensqualität bei Patientinnen mit und ohne internistischen Vorerkrankungen (z.B. Asthma bronchiale), wobei der Benefit für vorerkrankten Patientinnen ausgeprägter war. Beim Vergleich BBDF-Score mit und ohne Voroperation zeigen Patientinnen in der Primärsituation ein signifikant besseres subjektives Outcome (von 0,0209 auf 0,0069 Punkten; p =2,81*10-9).
Zusammenfassung Über alle Gewichtsklassen kann eine Verbesserung der Lebensqualität (Verringerung des Beckenboden-Dysfunktions-Scores) dargestellt werden. Insbesondere normalgewichtige und präadipöse Patientinnen (Klasse I bis II) sowie Frauen nach zwei und mehr Entbindungen profitieren.
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Interessenkonflikt
Es bestehen keine Interessenkonflikte.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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