Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e170
DOI: 10.1055/s-0040-1718075
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Myometriumdefekte im Bereich der Sectionarbe – Häufigkeit und Art von assoziierten Beschwerden bei Frauen drei und sechs Monate nach Sectio

K. Hees
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
P. Gozzi
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin, Deutschland
,
C. Berg
3   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin, Deutschland
,
M. David
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin, Deutschland
,
L. Hellmeyer
3   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Berlin, Deutschland
,
D. Schlembach
4   Vivantes Klinikum Neukölln, Geburtsmedizin, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Im Jahr 2017 wurden 30.5% der Krankenhausentbindungen in Deutschland per Sectio cesarea durchgeführt. Zu den besonderen, maternalen Komplikationen einer Sectio zählt die Isthmozele als Folge einer Wundheilungsstörung im Bereich der myometranen Sectionarbe. Über Inzidenz und klinische Bedeutung dieser keilförmigen Myometriumdefekte/Nischen besteht Uneinigkeit.

    Zielsetzung Im Rahmen einer multizentrischen Studie soll festgestellt werden wie häufig eine Isthmozele sechs Monate nach Sectio sonographisch nachweisbar ist und welche mit einer Nischenbildung assoziierten Beschwerden nach Sectio vorkommen. Anschließend soll die Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens des Ultraschallbefundes „Myometriumnische“ und spezifischer Beschwerden ermittelt werden.

    Material/Methodik Nach Fallzahlberechnung sollen zu Studienende 500 Patientinnen aus vier geburtshilflichen Zentren Berlins rekrutiert werden, die mittels primärer oder sekundärer Sectio entbunden wurden. Die Eruierung möglicher Beschwerden erfolgt per Fragebogen nach drei und sechs Monaten, die Feststellung der Inzidenz von Isthmozelen per transvaginaler Sonographie sechs Monate nach Sectio. Zusätzlich werden Daten aus den digitalen Patientinnenakten für eine Evaluation möglicher, zugrundeliegender Risikofaktoren für die Ausbildung einer Myometriumnische hinzugezogen.

    Ergebnisse In einer vorläufigen Fragebogen-Auswertung eines Teilkollektivs drei Monate nach Sectio hatte bei 63.6% die Monatsblutung wieder eingesetzt. Von diesen berichteten 42.9% von Dysmenorrhoe. 50% der Teilnehmerinnen klagten über Dyspareunie, Unterbauchbeschwerden oder Narbenschmerzen in unterschiedlich starker Ausprägung. Aussagekräftigere Ergebnisse und Ergebnisse zu sechs Monate nach Sectio sind zu Herbst 2020 zu erwarten.

    Zusammenfassung Die Studie wird die Inzidenz von Isthmozelen, deren potentielle Eigenschaft als kausales Agens von postpartalen, maternalen Beschwerden und mögliche zugrundeliegende Risikofaktoren für die Entstehung einer Nische eruieren.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

    © 2020. Thieme. All rights reserved.
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany