Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e204
DOI: 10.1055/s-0040-1718177
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie III

Sentinellymphonodektomie beim Vulvakarzinom – Eine Umfrage zu Wissensstand, Stellenwert und Beratung im ambulanten Bereich

M Röttger
1   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
H Hermann
1   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
L Kaukemüller
1   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
R Klapdor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung In der Therapie des Vulvakarzinoms wird die Sentinellymphonodektomie (SLNE) zunehmend als Alternative zur radikalen Lymphonodektomie (LNE) angewendet, da sie mit einer deutlich geringeren Morbidität einhergeht. Beratung, Indikation und Durchführung der SLNE erfordern hohe Qualitätskriterien um für sichere onkologische Ergebnisse für die Patientinnen erreichen zu können.

    Ziel unserer Studie ist es, einen Überblick über die Versorgung im ambulanten Bereich zu erlangen und herauszufinden, wo Verbesserungspotentiale in der Interaktion zwischen Praxis und Klinik bestehen.

    Methoden Ein Fragebogen mit 29 Fragen zur SLNE beim Vulvakarzinom wurde an niedergelassene GynäkologInnen in Niedersachsen per Email und per Post versandt. Es wurden Multiple Choice- und Freitextfragen gestellt.

    Ergebnisse Insgesamt haben 80 niedergelassene Gynäkologen geantwortet. Hiervon hatten 16 % einen onkologischen Schwerpunkt. Die meisten Teilnehmer (86 %) gaben an, pro Jahr nur 1-5 primäre Vulvakarzinome zu betreuen. Bei 33 % der Patientinnen wird trotz Eignung für das Verfahren keine SLNE durchgeführt. Als Begründung wurde in 57 % die Präferenz der behandelnden Klinik angegeben.

    Laut Antworten ist ein Großteil der Patientinnen nach dem Aufklärungsgespräch in der Klinik nicht adäquat über die SLNE aufgeklärt ist. 80 % der Befragten gaben an, im ambulanten Bereich offen gebliebene Fragen zu klären.

    Die Leistenrezidivrate nach SLNE oder LNE konnten 78 % nicht beziffern.

    Eine Zentralisierung auf spezialisierte Zentren wurde von 92 % befürwortet.

    Zusammenfassung Gegenüber der SLNE besteht eine positive Einstellung im ambulanten Bereich.

    Es gibt Unsicherheiten in der Beratung, insbesondere bzgl. der onkologischen Sicherheit. Die Klinik nimmt großen Einfluss auf Entscheidung der Patientin, aber individuelle ambulante Beratung ist unerlässlich, genauso wie eine Spezialisierung der Klinik.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

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