Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e275-e276
DOI: 10.1055/s-0040-1718357
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Fallbericht einer Patientin mit TNBC und Antiphospholipid-Syndrom: Atezolizumab-Therapie unter Abschirmung mit Rituximab

B Jäger
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
E Ruckhäberle
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J Mucke
2   Poliklinik und Funktionsbereich für Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
M Schneider
2   Poliklinik und Funktionsbereich für Rheumatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Frauenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Diskussion der Behandlung bei TNBC und Nebendiagnose Antiphospholipid-Syndrom mit schwerer Autoimmunreaktion unter Atezolizumab: Re-Induktion Atezolizumab vs. Umstellung auf Eribulin.

    Materialien, Methoden: Wir berichten über eine 35-jährige Patientin mit TNBC rechts (cT2cN0G3 M0). Anschließend neoadjuvante Systemtherapie mit 4xEC und 4xPaclitaxel / Carboplatin. Sonographischer Progress unter Paclitaxel / Carboplatin. Daher Abbruch der Chemotherapie und Durchführung einer brusterhaltenden Operation mit SLNE (ypT2ypN0 M0). Bei non pCR Durchführung einer postneoadjuvanten Chemotherapie mit Capecitabin. Nach 6 Monaten Lokalrezidiv und V. a. pulmonale Metastase, weshalb bei PD-L1 Positivität eine Therapie mit Nab-Paclitaxel und Atezolizumab eingeleitet wurde.

    Nebenbefundlich leidet die Patientin an einem Antiphospholipid-Syndrom mit rezidivierenden Thrombosen.

    Ergebnisse Unter Atezolizumab erlitt die Patientin eine schwere autoimmunologisch getriggerte hämolytische Anämie und Thrombopenie, sowie Fieber, weshalb eine stationäre Versorgung notwendig wurde. Vorstellung in domo zur Zweitmeinung. Da anamnetisch bereits nach einer Gabe Atezolizumab ein Therapieansprechen erzielt werden konnte, wurde unter Nutzen-Risiko-Abwägung, ausführlicher Aufklärung und partizipativer Entscheidungsfindung die Re-Induktion des Atezolizumab unter Abschirmung mit Rituximab und Quensyl besprochen. Im Anschluss mehrere Tage stationäre Observanz. Rituximab ist ein Monokolnaler Antiköper, der bei CD 20 positiven B-Zellen eine Zelldepletion bewirkt und damit die Autoimmunantwort abschwächt. Gabe von 2x1000 mg i. v., Start 4 Tage vor erneuter Behandlung mit Atezolizumab. Quensyl (Hydroxychloroquin) ist ein Anti-Malariamittel und wird zudem zur Prävention bei Lupus erythematodes eingesetzt. Es werden p. o. 400 mg/200 mg parallel zur weiteren Therapie gegeben.

    Aktuell gute Verträglichkeit des Atezolizumab ohne weitere autoimmunologische Nebenwirkungen, Re-Staging noch ausstehend*.

    Zusammenfassung Unter entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung kann bei Antiphospholipid-Syndrom die Abschirmung mit Rituximab zur Therapie mit Atezolizumab bei TNBC ein individuelles Behandlungskonzept sein.

    * wird zum Kongress nachgereicht


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    07 October 2020

    © 2020. Thieme. All rights reserved.
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany