Rofo 2021; 193(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0041-1723152
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik

Virtuelle native Rekonstruktionen zum Kalziumscoring der Koronararterien basierend auf kontrastmittelverstärkter CT-Koronarangiographie mittels Dual-Energy CT: Klinische Anwendbarkeit und Limitationen

M Langenbach
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
T Hickethier
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Bunck
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
P Nähle
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Maintz
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
N Große Hokamp
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
L Pennig
Univerisitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Evaluation der klinischen Anwendbarkeit und der Limitation eines Prototypen für die Erstellung virtueller nativer kardialer Bilddatensätze (VNC) basierend auf der kontrastmittelverstärkten CT-Koronarangiographie (cCTA) zur Quantifizierung der koronaren Kalklast.

    Material und Methoden Dreißig konsekutive Patienten mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit und kontrastmittelverstärkter cCTA inklusive nativer Phase zum Kalziumscoring wurden in dieser retrospektiven Studie evaluiert. Alle Patienten wurden am selben Dual-Layer Spektral-CT (IQon; Philips) mit standardisiertem Akquisitionsprotkoll untersucht. Aus den Bilddaten der cCTA erfolgte die Rekonstruktion des VNC-Datensatzes mittels eines Protyp-Algorithmus, dezidiert entwickelt für Koronargefäße. Die VNC-Bilddatensätze wurde mit denselben Bildparametern wie die cCTA rekonstruiert. Verglichen wurde das konventionelle Kalziumscoring mit den VNC Datensätzen hinsichtlich Bildqualität, Artefakte und klinischer Anwendbarkeit durch zwei unabhängige Radiologen anhand einer 5-Punkt-Likert Skala (5 =ausgezeichnet). Limitationen und Stärken für die Verwendung des VNC-Rekonstruktionsalgorithmus wurden definiert.

    Ergebnisse Bildqualität und Identifikation der Kalkplaques war ausgezeichnet in beiden Gruppen (Mittelwert > 4, p = .843). Bei Verwendung des nativen Kalziumscorings als Goldstandard wurden in den VNC-Datensätzen alle kalzifizierten Plaques detektiert (Sensitivität 100%, p = .005). Aufhärtungsartefakte konnten in den VNC-Datensätzen signifikant reduziert werden, dies erlaubt eine eindeutigere Abgrenzung der Plaques (p = .042). Der kalkulierte Agatston-Score zeigte für die nativen Bilder signifikant höhere Werte (Median: 248 vs. 64, p = .037).

    Schlussfolgerungen VNC-Rekonstruktionen basierend auf der kontrastmittelverstärkten cCTA erlauben eine verlässliche und hoch sensitive Detektion und Evaluation koronarer Kalkplaques ohne die Notwendigkeit eines ergänzenden nativen CT-Scans. Die Reduktion von Aufhärtungsartefakten ermöglicht eine exaktere Evaluation des Agatston-Score.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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