Rofo 2021; 193(S 01): S15
DOI: 10.1055/s-0041-1723171
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie

Mikrowellenablation (MWA) von primären und sekundären Lebertumoren: Evaluation der MR-Elastographie als Ansprechparameter

T Vogl
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.
,
M Dosch
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.
,
K Eichler
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.
,
B Panahi
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.
,
L Basten
Uniklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Bestimmung der Reaktion des Lebergewebes auf die perkutane Mikrowellenablation (MWA) von Lebertumoren mittels MR-Elastographie (MRE).

    Material und Methoden 27 Patienten (12 m/15 w; Median: 54 Jahre ± 10) erhielten eine perkutane MWA von primären (n = 8) und sekundären (n = 19) Lebertumoren (19 Tumoren im rechten und 8 im linken Leberlappen). Unmittelbar vor und 24 h nach MWA wurde eine multiparametrische MRT und MRE angefertigt. Die mittlere Ablationsenergiedosis betrug durchschnittlich 7 kJ (± 19 kJ) über 7 Minuten (± 3 min) pro Sitzung. Im Durchschnitt erhielten die Patienten 4 TACEs vor der MWA (± 4). Die retrospektive Analyse der Läsionen umfasste die Messung der prä- und postablativen Tumorgröße, MAP T1/T2, apparenter Diffusionskoeffizient (ADC), Diffusion und Steifigkeit mittels MRE. 4 ROIs (Region Of Interest) wurden festgelegt: komplette Leber, Tumor, Tumorperipherie, gesundes Parenchym.

    Ergebnisse Während das Gesamtlebervolumen zunahm (+ 73,23 ml, p < 0,05), zeigte die Gesamtlebersteifigkeit keinen signifikanten Anstieg (+ 0,038 kPa, p = 0,67). Im Durchschnitt betrug der Ablationsbereich 977,9 mm² (64,5 – 2932 mm²). Die Tumorsteifigkeit stieg im Durchschnitt signifikant um 4,23 kPa (p < 0,05). Die Tumordiffusion nahm um 45,04 kPA ab (p < 0,05), der ADC stieg um 389 mm²/s (p = 0,1), ebenso MAP T1 (− 526,9 ms, p < 0,05) und MAP T2 (− 18,9 ms, p < 0,05). Das gesunde Parenchym zeigte keinen signifikanten Anstieg von Steifigkeit (+ 0,1 kPa, p = 0,641), MAP T1 (+ 36 ms, p < 0,05), MAP T2 (+ 5,5 ms, p = 0,116), Diffusion (+ 4,57 ms, p = 0,139) und ADC (+ 45,38 mm²/s, p = 0,439). Die präablative Tumorsteifigkeit zeigte eine moderate Korrelation (r = 0,427, p < 0,05) mit der postablativen Tumorsteifigkeit. Die Energiedosis in kJ während der Ablation korrelierte signifikant mit der Steifigkeit der Ablationszone (r = 0,417, p < 0,05) und der abladierten Tumorfläche (r = 0,44, p = 0,02).

    Schlussfolgerungen MRE und MRT ermöglichen die Evaluation des Behandlungsansprechens bei primären und sekundären Lebertumoren und bieten so einen Mehrwert bei der MWA-Nachsorge.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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