Rofo 2021; 193(S 01): 27
DOI: 10.1055/s-0041-1723209
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie

Dual-Layer Spektraldetektor CT im Vergleich mit FDG-PET/CT zur Beurteilung von Lymphomaktivität

K Gehling
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
T Mokry
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
F Giesel
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Nukleramedizin, Heidelberg
,
U Haberkorn
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Nuklearmedizin, Heidelberg
,
H Kauczor
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
T Weber
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Zur Bestimmung der Krankheitsaktivität maligner Lymphome werden das FDG-PET/CT und die 5-Punkte-Skala (5-PS) empfohlen. Als potenzieller CT-basierter Biomarker für Krankheitsaktivität kann die Iodkonzentration in Lymphomläsionen mit der Dual-Layer Spektraldetektor CT (SDCT) quantifiziert werden. Ziel dieser Studie war, die Iodkonzentration mit den SUV-Werten (SUVmax) zu korrelieren und die diagnostische Wertigkeit der Iodkonzentration mit der 5-PS als Referenzstandard zu bestimmen.

    Material und Methoden 26 Lymphompatienten wurden retrospektiv analysiert. SDCTs in der portalvenösen Phase und FDG-PET/CTs wurden innerhalb von maximal 3 Monaten ohne zwischenzeitlichen Therapiewechsel durchgeführt. Der Zusammenhang zwischen CT-Dichtewerten, absoluten Iodkonzentrationen (aIC) sowie auf die Vena cava inferior normalisierten Iodkonzentrationen (nIC) und SUVmax wurden mittels Spearman-Rangkorrelationskoeffizienten untersucht. Die Vorhersagekraft von aIC und nIC zur Beurteilung der Lymphomaktivität (5-PS > 3) wurde durch Receiver Operating Characteristics (ROC)-Kurven geprüft.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 63 Läsionen analysiert und 32 Läsionen gemäß 5-PS als aktiv gewertet. CT-Dichtewerte, aIC and nIC korrelierten signifikant mit SUVmax. Die stärkste Korrelation wurde für nIC beobachtet (Spearman ρ = 0.71; p < 0.001). Der höchste Wert für die Fläche unter der ROC-Kurve (AUROC) zur Detektion von Lymphomaktivität wurde für nIC beobachtet (AUROC = 0.814). Hierfür ergaben sich eine Sensitivität von 75%, eine Spezifität von 81% sowie eine Genauigkeit von 78% bei einem Schwellenwert von 0.30. ROC-Analysen für die Dichtewerte (AUROC = 0.801) und aIC (AUROC = 0.792) zeigten vergleichbare Ergebnisse.

    Schlussfolgerungen Die mittels SDCT ermittelten Iodkonzentration korreliert signifikant mit der mittels FDG-PET/CT ermittelten metabolischen Aktivität maligner Lymphome. Die Iodkonzentration zeigt vielversprechende diagnostische Vorhersagekraft zur Detektion von Lymphomaktivität.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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