Rofo 2021; 193(S 01): 39
DOI: 10.1055/s-0041-1723245
Poster (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software

Quantifizierung von COVID-19-Opazitäten in der Thorax-CT – Bewertung eines KI-Ansatzes zur Unterscheidung kritischer und nicht kritischer Patienten in Relation mit klinischen und Laborparametern

C Mader
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
C Mader
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
S Bernatz
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
S Michalik
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
C Booz
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
V Koch
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
S Beckers
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
T Vogl
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
S Mahmoudi
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
S Martin
Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Bewertung des Potenzials eines auf künstlicher Intelligenz (KI) basierendem Softwareprototypen zur Quantifizierung des Schweregrades einer COVID-19-Infektion in der Thorax-CT unter Einbezug von klinischen und Labordaten.

    Material und Methoden Retrospektiv wurden 63 Patienten mit bestätigter COVID-19-Infektion und Thorax-CT im Zeitraum 03/2020 – 10/2020 untersucht. Softwareparameter wie der Opazitätenwert wurden automatisch mit einer KI-gesteuerten Software bewertet und sowohl mit klinischen als auch Labordaten zum CT-Untersuchungszeitpunkt (± 48 h) unter Verwendung von Spearman-Rho und linearer Regressionsanalyse korreliert. Es erfolgte eine Einteilung in Subkohorten mit und ohne Notwendigkeit eines Intensivaufenthalts. Subkohortenunterschiede wurden unter Verwendung des Wilcoxon-Tests bewertet.

    Ergebnisse 63 Patienten (Durchschnittsalter 56,7 Jahre) wurden eingeschlossen, von diesen hatten 27 (0.45) einen Aufenthalt auf der Intensivstation. Das Ausmaß der COVID-19-ähnlichen Opazitäten in der Thorax-CT zeigte signifikante Korrelationen (P < 0.001 sofern nicht anders angegeben) mit der Notwendigkeit eines Intensivaufenthalts (r = 0.71), der Intensivaufenthaltsdauer (r = 0.76), der Krankenhausaufenthaltsdauer (r = 0.33, P < 0.05) und dem Exitus letalis (r = 0.50). Das Ausmaß der COVID-19-ähnlichen Opazitäten korrelierte mit Laborparametern wie der Lactatdehydrogenase (r = 0.58), der Neutrophilenzahl (r = 0.49), der Leukozytenzahl (r = 0.47) und dem Interleukin-6 (r = 0.42). Unterschiede zwischen der Gruppe mit und ohne Aufenthalt auf Intensivstation betrafen eine längere Krankenhausaufenthaltsdauer (23.78 vs. 10.21 Tage), den Opazitätenwert (0 – 20) (18.91 vs. 3.25) und Prädiktoren eines schweren Verlaufs wie der Lactatdehydrogenase (429.78 vs. 315.03 mg/dl).

    Schlussfolgerungen Die automatische KI-basierte Quantifizierung von Opazitäten in der Thorax-CT korreliert mit Labor- und klinischen Daten bei Patienten mit bestätigter COVID-19-Infektion und könnte als nicht-invasiver prädiktiver Marker für den klinischen Verlauf von COVID-19 dienen.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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