Nuklearmedizin 2021; 60(02): 157
DOI: 10.1055/s-0041-1726729
WIS-Vortrag
Herz und Entzündung

Ein optimiertes Bildgebungsprotokoll für die Tc-99m-DPD Szintigraphie und SPECT/CT-Quantifizierung bei kardialer Transthyretin (TTR)-Amyloidose

J Rogasch
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
F Schau
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
C Wetz
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
S Bluemel
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
A Bingel
2   Deutsches Herzzentrum Berlin, Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Berlin
,
DR Messroghli
2   Deutsches Herzzentrum Berlin, Klinik für Innere Medizin – Kardiologie, Berlin
,
D Frumkin
3   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie (CCM), Berlin
,
F Knebel
3   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie (CCM), Berlin
,
SM Diekmann
4   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie (CVK), Berlin
,
C Tschöpe
4   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie (CVK), Berlin
,
K Hahn
5   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie, Berlin
,
I Schatka
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
H Amthauer
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim In der Tc-99m-DPD Szintigraphie bei kardialer TTR-Amyloidose sind planare Aufnahmen 3h p.i. Standard (Perugini-Score), doch systematische Vergleiche mit 1h p.i. fehlen. Für Quantifizierungen wird die SPECT/CT in L-Mode-Detektorposition empfohlen. Wir untersuchten den Zusatznutzen früher planarer Aufnahmen, und ob die SPECT/CT im H- oder L-Mode erfolgen sollte.

    Methodik/Methods Vergleichende SPECT/CT-Phantommessungen erfolgten mit NaI- (n = 2; LEHR) oder CZT-Kamera (n = 1; WEHR). Die Volumensensitivität wurde im Zylinder- bzw. IEC-Phantom ermittelt. Damit wurde die peak-Recovery (CRpeak) der Kugeln im IEC-Phantom (Signal-zu-Hintergrund-Verhältnis [SBR], 10:1) bzw. des Myokardeinsatzes im Herzphantom (SBR, 10:1, 7:1, 5:1) berechnet. Bei 25 positiven und 38 negativen Patienten erfolgten planare Thoraxaufnahmen 1h und 3h p.i. (Referenz: Myokardbiopsie oder finale klinische Diagnose). Count-Ratios von Herz zu rechtem Thorax (H/CL) wurden ermittelt (positiv: ≥1,6).

    Ergebnisse/Results Die Genauigkeit des myokardialen CRpeak bei SBR 10:1 (H-Mode, 0,95-0,99) und Reproduzierbarkeit bei SBR 5:1 (1,02-1,14) waren im H- und L-Mode vergleichbar. Der L-Mode zeigte höhere Variabilität der Hintergrundcounts im Gesichtsfeld (3,4-7,5 % vs. 1,1-4,0 %), und die CRpeak der Kugeln hing im L-Mode deutlich von der Lokalisation relativ zum Detektor ab (mittlere Abweichung vom H-Mode, -30 % bis +9 %). Bei Patienten ergaben H/CL-Ratios zu beiden Zeitpunkten und der visuelle Score 3h p.i. eine Sensitivität/Spezifität von ≥95 %. Spezifität (89 %) und Befundsicherheit des Scores 1h p.i. waren geringer.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Frühe Aufnahmen waren weder für den visuellen Score noch H/CL-Ratios ein Zugewinn. Die SPECT/CT ist mit H- gegenüber L-Mode zu bevorzugen, insbesondere für Quantifizierung abseits des Myokards. Der H-Mode erlaubte eine genaue kardiale Quantifizierung (NaI und CZT) bei Aktivitätskonzentrationen und SBR, die bei DPD-positiven Patienten zu erwarten sind. Die Genauigkeit bei flauerer Anreicherung war tolerabel.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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