Nuklearmedizin 2021; 60(02): 158
DOI: 10.1055/s-0041-1726733
WIS-Vortrag
Herz und Entzündung

18F-FDG-PET-MRT der akuten intestinalen GvHD

W Roll
1   Uniklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster
,
P Schindler
2   Uniklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
M Masthoff
2   Uniklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
R Strotmann
1   Uniklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster
,
B Noto
2   Uniklinikum Münster, Klinik für Radiologie, Münster
,
C Reicherts
3   Uniklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
J Albring
3   Uniklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
M Weckesser
1   Uniklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster
,
M Stelljes
3   Uniklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
,
M Schäfers
1   Uniklinikum Münster, Klinik für Nuklearmedizin, Münster
,
G Evers
3   Uniklinikum Münster, Medizinische Klinik A, Münster
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) ist eine häufige Komplikation nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT), assoziiert mit signifikant erhöhter Morbidität und Mortalität. Bisherige Studien konzentrieren sich auf die Beurteilung der intestinalen GvHD mit morphologischer (MRT/CT) oder molekularer Bildgebung (18F-FDG-PET) allein. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, den diagnostischen Wert eines kontrastmittelgestützten 18F-FDG-PET-MRT-Protokolls bei Patienten mit akuter intestinaler GvHD zu untersuchen.

    Methodik/Methods Zwischen 2/2015 und 8/2019 wurden 21 Patienten mit akuter intestinaler GvHD mittels 18F-FDG-PET-MRT untersucht. Drei Datensätze, PET-, MRT- und PET-MRT wurden unabhängig voneinander von jeweils zwei nuklearmedizinischen bzw. radiologischen Readern beurteilt. Abschließend wurde ein Konsensus-Reading durchgeführt. Die Reader bewerteten die Anzahl der betroffenen Segmente des unteren GI-Traktes und die Zuverlässigkeit der Diagnose der akuten GvHD auf einer 5-Punkte-Likert-Skala. Semi-quantitative und quantitative PET- (SUVmax, SUVpeak, metabolisches Volumen (MV)) und MRT-Parameter (Wanddicke) wurden mit dem klinischen Stadium der akuten intestinalen GvHD korreliert.

    Ergebnisse/Results Die Detektionsrate für die akute intestinale GvHD betrug 56,8 % im PET, 61,4 % im MRT und 100 % im PET-MRT Datensatz. Die PET-MRT (medianer Likert-Wert: 5; Bereich: 4-5) bietet in der vorliegenden Analyse eine signifikant höhere Zuverlässigkeit der Diagnose im Vergleich zur PET (Median: 4; p = 0,01) und zur MRT allein (Median: 4; p = 0,03). Die Anzahl der betroffenen Segmente im PET-MRT (r = 0,677; p = 0,001) und das MV (r = 0,692; p = 0,001) korrelierten signifikant mit dem klinischen Stadium. SUVmax (r = 0,345; p = 0,14), SUVpeak (rs = 0,28; p = 0,24) und die Wanddicke (r = 0,174; p = 0,17) zeigten keine signifikante Korrelation mit dem klinischen Stadium.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die 18F-FDG-PET-MRT ermöglicht eine zuverlässige Beurteilung der akuten intestinalen GvHD und erlaubt Rückschlüsse auf den klinischen Schweregrad der Erkrankung.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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