Nuklearmedizin 2021; 60(02): 146
DOI: 10.1055/s-0041-1726746
WIS-Vortrag
Neurologie

F18-PI-2620 und Quantitative Susceptibility Mapping (QSM) am PET/MRT bei Patienten mit progressiver supranukleärer Blickparese (PSP)

S Tiepolt
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
,
M Rullmann
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
,
JJ Rumpf
2   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Leipzig, Leipzig
,
M Patt
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
,
TH Jochimsen
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
,
ML Schroeter
3   Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
,
KT Hoffmann
4   Institut für Neuroradiologie, Universität Leipzig, Leipzig
,
D Saur
2   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Leipzig, Leipzig
,
J Classen
2   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Leipzig, Leipzig
,
O Sabri
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
,
H Barthel
1   Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Subkortikale 4R-Tau-Ablagerungen sind ein histopathologisches Merkmal der PSP. Zudem sind vermehrte Eisenablagerungen in den subkortikalen Kerngebieten bei der PSP beschrieben. F18-PI-2620-PET ermöglicht die in-vivo Darstellung von 4R-Tau-Ablagerungen, und QSM - eine komplexe MRT-Methode – die Messung paramagnetischer, meist durch Eisenablagerung verursachter Veränderungen. Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen F18-PI-2620-PET- und QSM-MRT-Signalen in den subkortikalen Kerngebieten bei der PSP gibt und ob sich PSP-Subgruppen hinsichtlich ihrer QSM-Werte unterscheiden.

    Methodik/Methods 13 PSP-Patienten (71 ± 8a; w:m = 7:6), davon 8 Patienten mit einem Richardson-Syndrom (RS), wurden mittels F18-PI-2620-PET/MRT (Siemens Biograph mMR) untersucht. Für die PET-Daten wurden Distributionsvolumina (BPND) mittels kinetischem Modeling (MRTM2) bestimmt. Die QSM-Daten wurden aus der 3D- „high resolution spoiled gradient echo sequence“ errechnet. Die Auswertung aller Bilddaten erfolgte mittels eines Basalganglien-Atlas in PMOD. Folgende Zielregionen wurden a-priori definiert: Putamen (PUT), Globus pallidus (GP) ext. und int., Substantia nigra (SN), Ncl. subthalamicus (STN).

    Ergebnisse/Results F18-PI-2620-BPND- und QSM-Werte korrelierten in der SN (links: r = 0,606, p = 0,028; rechts: r = 0,753, p = 0,003) und im GP externus (links: r = 0,590, p = 0,034; rechts: r = 0,643, p = 0,018) sowie im linken GP internus (r = 0,673, p = 0,012). Verglichen mit den non-RS Patienten wiesen Patienten mit PSP-RS höhere QSM-Werte im PUT (links: 0,006 ± 0,020 vs. 0,032 ± 0,016, p = 0,024; rechts: 0,001 ± 0,020 vs. 0,041 ± 0,032, p = 0,031) und niedrigere QSM-Werte in der linken SN (0,220 ± 0,077 vs. 0,114 ± 0,060, p = 0,018) auf.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Unsere Daten legen einen Zusammenhang zwischen Tau-Akkumulation und Eisenablagerungen in den subkortikalen Kerngebieten bei der PSP, insbesondere in der SN und dem GP externus, nahe. Es scheint jedoch regionale Unterschiede hinsichtlich der Eisenakkumulation bei verschiedenen PSP-Typen zu geben.


    #

    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany