Nuklearmedizin 2021; 60(02): 147
DOI: 10.1055/s-0041-1726750
WIS-Vortrag
Neurologie

Voxel-weise Korrelation von Aminosäure- und TSPO-PET mit relativer Kontrastmittelanreicherung im T1-gewichteten MRT bei Gliomen

L Kaiser
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
A Holzgreve
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
FJ Vettermann
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
J Brosch-Lenz
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
A Gosewisch
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
G Böning
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
R Rupprecht
2   Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Regensburg
,
JC Tonn
3   LMU Klinikum, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, München
,
P Bartenstein
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
S Ziegler
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
,
NL Albert
1   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Um eine individualisierte Behandlung und Prognose von Gliom-Patienten zu ermöglichen, ist eine detaillierte räumliche Charakterisierung des Tumors und des Mikromilieus von hoher Wichtigkeit. In dieser Studie wurde das Voxel-weise Signal aus Aminosäure- (F-18-FET) und TSPO-PET (F-18-GE180) Bildern mit der relativen Kontrastmittel (KM)-Anreicherung T1-gewichteter MRT-Daten korreliert und ein möglicher Zusammenhang zwischen PET-Tracer-Anreicherung und mittels MRT dargestellter Störung der Bluthirnschranken (BBB) beurteilt.

    Methodik/Methods Bei 13 Gliom-Patienten wurden die räumlichen Zusammenhänge zwischen Hintergrund-normierten PET Bildern (Tumor-zu-Hintergrund Verhältnis, TBR) und mittels nativer T1-gewichteter MRT Voxel-weise normierten KM-Bildern analysiert (rKM). Mittels Dice-Koeffizienten (D) wurden die räumlich übereinstimmenden und diskordanten Volumen-Anteile quantifiziert. Hierfür wurde jeweils der Gesamttumor (Dges) über einen TBR oder rKM Grenzwert > 1,6 segmentiert und die entsprechenden Hotspots (Dhot) über die 80 heißesten Voxel. Außerdem wurden anhand Voxel-weiser Korrelationsplots die Zusammenhänge zwischen TBRFET, TBRGE180 und rKM beurteilt.

    Ergebnisse/Results 6/13 Patienten wiesen eine großflächige KM-Anreicherung auf, in denen sich nur ein mäßiger Überlapp mit den PET-Tumorvolumina zeigte (Dges für rKM vs. FET im Mittel 63 %, rKM vs. GE180 54 %). Der Überlapp der entsprechenden Hotspots war mit einem mittleren Dhot von 10 % und 9 % sehr gering. Für GE180 vs. FET ergab sich ein Dges von 45 % und ein Dhot von 20 %. Insbesondere in den Sub-Volumina ohne signifikante KM-Anreicherung konnte für beide Tracer ein BBB-unabhängig hoher Uptake beobachtet werden. Für die Volumina mit KM-Anreicherung ergab sich eine positive Voxel-weise Korrelation von rKM mit TBRFET und TBRGE180, jedoch mit sehr starker Streuung.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die diskordanten Hotspots und das hohe Signal in KM-negativen Volumina weisen darauf hin, dass eine Beeinflussung des PET Signals durch die BBB-Permeabilität gering ist.


    #

    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany