Nuklearmedizin 2021; 60(02): 138
DOI: 10.1055/s-0041-1726796
WIS-Vortrag
Schilddrüse und Endokrinologie

Therapienansprechen nach initialer Radioiodtherapie bei Patienten mit differenzierten Schilddrüsenkarzinomen in den unterschiedlichen AJCC/UICC Stadien und initialer Risikoeinschätzung nach der American Thyroid Association

F Eilsberger
1   Universitätsklinikum Marburg, Nuklearmedizin, Marburg
,
G Metzger
1   Universitätsklinikum Marburg, Nuklearmedizin, Marburg
,
D Librizzi
1   Universitätsklinikum Marburg, Nuklearmedizin, Marburg
,
M Luster
1   Universitätsklinikum Marburg, Nuklearmedizin, Marburg
,
A Pfestroff
1   Universitätsklinikum Marburg, Nuklearmedizin, Marburg
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Ziel unserer Arbeit war die Beurteilung des Ansprechens der initialen Radioiodtherapie bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom (DTC) nach den Kriterien der American Thyroid Association (ATA) in den unterschiedlichen AJCC/UICC Stadien und den unterschiedlichen Gruppen (gering, mittel, hoch) des Risikos für ein Rezidiv oder eine persistierende Erkrankung nach der ATA-Leitlinie.

    Methodik/Methods Wir analysierten retrospektiv das Ansprechen von Patienten (n= 121), die mit DTC zwischen 07/2017 und 06/2019 einen ersten Zyklus einer Radioiodtherapie erhielten und sich bis 11/2020 in unserer Klinik zu einer Nachsorgeuntersuchung vorstellten.

    Ergebnisse/Results 3/75 Patienten, die als UICC Stadium 1 und initial geringes Rezidivrisiko nach ATA einzuordnen waren, zeigten ein biochemisch inkomplettes Ansprechen nach der ersten Radioiodtherapie. 2/8 Patienten, die nach UICC Stadium 2 und als mit initial geringem Rezidivrisiko einzuordnen waren, zeigten ein strukturell inkomplettes Ansprechen. 8/12 Patienten, die UICC Stadium 1 waren und initial ein hohes Rezidivrisiko hatten, zeigten ein exzellentes Ansprechen. 1/2 Patienten mit Stadium UICC Stadium 3 und hohem initialen Rezidivrisiko zeigte ein gutes Therapieansprechen. 20/121 Patienten erhielten eine erneute Radioiodtherapie, 4/20 wurden zuvor re-operiert, 7/20 erhielten eine I-131-Diagnostik vor der erneuten Therapie. 4/20 waren dabei Stadium UICC1 und als initial mit geringem Rezidivrisiko klassifiziert worden.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Ein intensives Follow-up und eine Anbindung an spezialisierte Zentren ist, auch bei Patienten mit einem initial geringen Risiko für eine persistierende Erkrankung oder ein Rezidiv (anders als z.T. in aktuellen Leitlinien), zu empfehlen.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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