Nuklearmedizin 2021; 60(02): 185
DOI: 10.1055/s-0041-1727069
WIS-Poster
Onkologie – Theranostics

Bestimmung der Radioimmunreaktivität für die Anti-CD66-Antikörpertherapie

G Winter
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
J Löffler
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
G Fischer
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
C Solbach
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
P Kletting
2   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
AJ Beer
1   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
G Glatting
2   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
› Author Affiliations
 
 

Ziel/Aim Die Radioimmunreaktivität, d.h. der bindungsfähige Anteil von radiomarkierten Antikörpern, ist eine entscheidende Einflussgröße auf die Pharmakokinetik und bestimmt damit die Energiedosis des Zielorgans und der Risikoorgane bei Radioimmuntherapien. Am Beispiel eines DTPA-gekoppelten CEACAM8-spezifischen Antikörpers für die Intensivierung der Konditionierung für Hochrisiko-Leukämiepatienten wird eine optimierte Bestimmung der Radioimmunreaktivität vorgestellt.

Methodik/Methods Für die Bestimmung erfolgte die Isolierung von Granulozyten aus Leukozyten-Thrombozyten-Konzentrat. Zellzahlen in der Größenordnung von 104 bis 108 wurden auf Eppendorf-Reaktionsgefäße verteilt und 1 ng radiomarkierter Antikörper je Ansatz hinzugegeben. DTPA-gekoppelter Antikörper wurde mit Y-90 oder In-111 (eigene Markierung), ungekoppelter Antikörper mit Tc-99m (kommerzieller Kit) markiert. Die Ansätze (Triplikate) wurden in einem Überkopfschüttler für 60 min inkubiert und nach Abtrennung der ungebundenen Antikörper wurde die aufgenommene Aktivität im Gamma Counter ermittelt.

Für die Auswertungen wurde eine allgemeine theoretische Herleitung an das Experiment angepasst und die Messdaten mittels GraphPad Prism v9.0 gefittet [1].

Ergebnisse/Results Die hergeleitete Fitfunktion zeigte in der visuellen Beurteilung sehr gute Fits mit R2-Werten von 0,88 bis 0,99. Die Radioimmunreaktivitäten wurden mit 0,69 ± 0,03 (n = 7) für Y-90-markierten Antikörper, 0,82 ± 0,03 (n = 4) für In-111 und 0,87 ± 0,05 (n = 5) für Tc-99m bestimmt.

Schlussfolgerungen/Conclusions Eine prinzipiell wünschenswerte Radioimmunreaktivität von 1 (100%) kann für radiomarkierte Antikörper nicht erreicht werden. Mit der eingesetzten Methode und der angepassten Fitfunktion konnten reproduzierbar valide Werte ermittelt werden. Auch bei einer Radioimmunreaktivität von 0.68 wurde eine, für die Therapie geeignete Dosisverteilung erreicht.


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  • Literatur/References

  • 1 Glatting G, and Reske S.N. Determination of the immunoreactivity of radiolabeled monoclonal antibodies: A theoretical analysis. Cancer Biother Radiopharm 2006; 21 (01) ): 15-21

Publication History

Article published online:
08 April 2021

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  • Literatur/References

  • 1 Glatting G, and Reske S.N. Determination of the immunoreactivity of radiolabeled monoclonal antibodies: A theoretical analysis. Cancer Biother Radiopharm 2006; 21 (01) ): 15-21