CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S3
DOI: 10.1055/s-0041-1727588
Poster
Aerodigestivtrakt/Laryngologie

Seltene Komplikation einer Nasenrachenbiopsie - Abszess im Nasopharynx

M Kouka
1   Universitätsklinikum Jena, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
,
S Koscielny
1   Universitätsklinikum Jena, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Nasenrachenbiospie ist ein Standardverfahren zum Abklärung von Prozessen des Nasenrachens und bei unklaren Tubenventilationsstörungen.

    Fall Bei einem 66-jährigem Patienten erfolgte wegen einer unklaren, chronischen Tubenventilationsstörung rechts eine Tubenbougierung, eine Paukendrainage und eine Nasenrachenbiopsie. Histopathologisch konnte ein maligner Tumor ausgeschlossen werden. Zwei Monate später stellte er sich mit einer Schwellung im Nasopharynx und Kopf- und Nackenschmerzen vor. Fieber bestand nicht. Unter oraler Einnahme von Cefuroxim über einen Zeitraum von acht Tagen trat keine Besserung ein. In der klinischen Untersuchung zeigte sich die Paukendrainage rechts in situ mit schleimiger Sekretion und im Nasenrachen eitriges Sekret. Das Audiogramm zeigte zum Vorbefund eine unveränderte kombinierte Schwerhörigkeit. Weiterhin erfolgten eine Computertomographie (CT) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels und der Halswirbelsäule. Es zeigte sich eine Abszessformation in Höhe des Nasopharynx retro- und lateropharyngeal in der Carotisloge angrenzend der Schädelbasis in der von 37 x 15 x 20 mm Größe. Die intraoperative Endoskopie zeigte im Nasenrachen rechtsseitig Granulationsgewebe auf. Nach Abtragung stieß man auf die Abszesshöhle. Postoperativ wurde bei negativer mikrobiologischer Untersuchung eine antibiotische Therapie mit Levofloxacin für 3 Monate wegen der im CT beschriebenen, entzündlichen Arrosion der Schädelbasis eingeleitet. Es kam es zu einer deutlichen Besserung des Befundes.

    Schlussfolgerung Nasopharynxabszesse können nach einem Standardeingriff wie einer Nasenrachenbiopsie auftreten. Die Rolle der Tubenbougierung bleibt hierbei offen. Die operative Abszessentlastung ist die Therapie der Wahl.


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Kouka Mussab
    Universitätsklinikum Jena, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
    Jena

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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