Einfluss eines kombinierten visuell-sensorischen Feedback auf Schluckparameter bei Gesunden

Einleitung Biofeedback ist eine Möglichkeit Schlucktherapie zu unterstützen. Zum Einsatz kommen hier visuelle und akustische Verfahren. Dabei wird der Schluck automatisiert erkannt, bewertet und die Bewegung des Kehlkopfs dargestellt und Bewegungsziele formuliert (Höhe, Weite). In einer Studie soll Machbarkeit und Stellenwert eines zusätzlichen elektrischen Reizes am vorderen Mundboden geprüft werden.

Methode An gesunden Probanden soll beim Schlucken von Speichel ohne und mit visueller Unterstützung, mit sensorischer und kombinierter visueller und sensorischer Stimulation auf Unterschiede in der Geschwindigkeit und Ausdehnung der Kehlkopfhebung geprüft werden. Zum Einsatz kommt RehaIngest^® (Hasomed, Magdeburg), ein automatisiertes Messsystem für Schlucke mit visuellem Feedback. Das System wird um die Möglichkeit einer elektrischen Stimulation (RehaMove3^®, Hasomed, Magdeburg) erweitert, so dass zu Beginn eines Schlucks ein elektrischer Impuls von 5 mA für 0.5sec am vorderen Mundboden ein sensorisches Ereignis auslöst.

Ergebnisse Untersucht wurden 20 gesunde Probanden. Sowohl die visuelle Darstellung als auch die sensorische Stimulation erfolgte zeitgerecht und veränderte das Schlucken. Die visuellen Stimuli erhöhten die Geschwindigkeit und verringerten die Ausdehnung der Kehlkopfhebung, bei einem zusätzlichen sensorischen Stimulus verringerte sich die Geschwindigkeit und erhöhte sich die Hebung. Grundsätzlich wurde der sensorische Stimulus als angenehm beschrieben, das Schlucken wurde erleichtert.

Zusammenfassung Der Einsatz eines sensorischen Inputs am Mundboden im Rahmen eines Biofeedbacks ist technisch machbar, verbessert die Kehlkopfbewegung und erweitert damit die therapeutischen Möglichkeiten. In einer prospektiven Studie wird dieser Effekt nun an Patienten geprüft.

Interessenkonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 May 2021