CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S22
DOI: 10.1055/s-0041-1727650
Poster
Bildgebende Verfahren / Ultraschall: Hals

Beidseitige subkutane Fettgewebsnekrose im Buccinatorbereich bei einem Neugeborenen

V Flockerzi
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO, Homburg/S.
,
M Geipel
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Kinderklinik, Homburg
,
A Larsen
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Kinderklinik, Homburg
,
A Bozzato
3   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO, Homburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Wir berichten vom Auftreten einer beidseitigen subkutanen Fettgewebsnekrose (subcutaneous fat necrosis of the newborn- SCFN) im Wangenbereich bei einem Neugeborenen mit diabetischer Fetopathie.

    Fall Ein 30 Tage alter, reifer Neugeborener (38+1 SSW) wurde konsiliarisch mit postpartaler Asphyxie, diabetischer Fetopathie, primär pulmonaler Hypertonie und Kardiomyopathie wegen beidseitiger Drüsen-/ Wangenschwellung seit Geburt vorgestellt. Klinisch waren die Gll. parotidae und submandibulares nicht vergrößert aber im Bereich der Wangen war eine Verhärtung tastbar. Duplexsonographisch wurde ein etwa 1-1,5cm messendes, solides, echoreiches, wenig texturiertes Gewebe mit diskreter Vaskularisation und scharfer Begrenzung identifiziert. Die ergänzende MRT bewertete die Läsion als lokale Fettgewebsvermehrung. Es bestand eine Hyperkalzämie. Die behandelnden Pädiater berichteten über ein abgeklungenes Exanthem im Rumpfbereich, weshalb eine subkutane Fettgewebsnekrose des Neugeborenen diagnostiziert wurde. Es erfolgte die systemische Prednisolongabe. Zwischenzeitlich wurde der Säugling bei stabilen Laborparametern und rückläufigem Lokalbefund entlassen.

    Schlussfolgerung Die SCFN ist eine seltene Erkrankung, die v.a. reife Neugeborene nach Geburtsstress betrifft. Klinisch imponierte hier eine bilaterale Schwellung im Wangenbereich, die palpatorisch nicht dem weichen Befund eines Lipoms entsprach. Die Erkrankung verläuft benigne, kann aufgrund der assoziierten Hyperkalzämie zu Komplikationen wie Gedeihstörung und Nierenversagen führen. SCFN wird nur kasuistisch beschrieben. Sie stellt eine seltene Differentialdiagnose von Gesichtsschwellungen bei Neugeborenen dar, welche entweder abwartend oder bei systemischen Komplikationen antiinflammatorisch behandelt werden kann.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Bozzato Alessandro
    Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO
    Homburg

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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