CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S73-S74
DOI: 10.1055/s-0041-1727812
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: Tumorchirurgie / funktionell rekonstruktive Chirurgie

Ergebnisse der kontralateralen Gefäßanastomose bei mikrovaskulären Rekonstruktionen

J Gschoßmann
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
M Balk
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
R Rupp
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
M Traxdorf
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
S Müller
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
H Iro
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
,
A-O Gostian
1   Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Die mikrovaskuläre Rekonstruktion bei desolatem ipsilateralen Gefäßstatus stellt eine Herausforderung dar. Eine Möglichkeit bietet die Gefäßanastomose auf der kontralateralen Halsseite durchzuführen. Explizite Daten zu kontralateralen Anastomosen fehlen jedoch.

    Methodik In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden alle Patienten einbezogen, die in der HNO-Universitätsklinik Erlangen von 2006-2019 mit einer mikrovaskulären Rekonstruktion behandelt wurden. Einschlusskriterium war eine kontralaterale Gefäßanastomose, definiert durch den kontralateralen Gefäßanschluss in Bezug auf den Austritt des Gefäßstiels aus dem Pharynxschlauch.

    Ergebnisse Von insgesamt 607 Patienten wurde bei 4,6 %  der Patienten eine kontralaterale mikrovaskuläre Gefäßanastomose durchgeführt. Hierbei wurde in 96,4 %  ein Radialislappen, in 3,6 %  ein ALT-Lappen verwendet. 14,3 %  der Patienten waren bereits vorbehandelt. In 46,4 %  wurde der kontralaterale Anschluss gewählt, da ipsilateral nach radikaler Neck dissection keine adäquaten Gefäßanschlüsse vorhanden waren. In 71,4 %  der Fälle wurde der kontralaterale Anschluss an die A. thyroidea superior sowie in 71,4 %  der Fälle an die V. facialis gewählt. Die Erfolgsrate der mikrovaskulären Rekonstruktionen lag bei 96,3 % . Insgesamt traten in 14,3 %  Lappen-assoziierte Komplikationen auf.

    Zusammenfassung Im vorliegenden Patientenkollektiv war die Erfolgsrate vergleichbar mit der von ipsilateralen mikrovaskulären Gefäßanastomosen. Es ergab sich keine erhöhte Komplikationsrate.

    Schlussfolgerung Bei mangelnden ipsilateralen Anschlussgefäßen stellt die kontralaterale Gefäßanastomose eine gleichwertige Alternative dar und sollte in das chirurgische Repertoire der mikrovaskulären Versorgung des gefäßgeschädigten Halses aufgenommen werden.

    Poster-PDF A-1609.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Gschoßmann Juliane
    Universitätsklinikum Erlangen, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie
    Erlangen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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