CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S79
DOI: 10.1055/s-0041-1727829
Poster
Kopf-Hals-Onkologie: Klinische Studien

Klinische Anwendung personalisierter ddPCR Assays im Liquid Profiling von Blut und Speichel erlaubt die Rezidivfrüherkennung von Kopf-Hals-Tumoren

R Rösch
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, München
,
I Kerle
2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Hämatologie und Onkologie, München
,
N Pfarr
3   Technische Universität München, Institut für Pathologie, München
,
K Steiger
3   Technische Universität München, Institut für Pathologie, München
,
F Stögbauer
3   Technische Universität München, Institut für Pathologie, München
,
J Rinecker
4   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
S Krippgans
5   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München
,
C Straube
6   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie, München
,
M Nieberler
5   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München
,
Jürgen Ruland
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, München
,
B Wollenberg
4   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
M Wirth
4   Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, München
,
C Winter
1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Liquid Profiling könnte bei Patienten (Pat.) mit Kopf-Hals-Tumoren (HNSCC) ein besseres Tumormonitoring ermöglichen und die Rezidivfrüherkennung verbessern. Im Rahmen einer Proof-of-Concept Studie wurden personalisierte, tumorspezifische ddPCR-Mutations-Assays erstellt und deren Eignung für die Rezidivfrüherkennung durch ctDNA-Messung in Blut und Speichel analysiert.

    Material und Methoden Bei 8 HNSCC-Pat. wurden prospektiv Blut- und Speichelproben gesammelt. Bei 7 Pat. liegen prä-operative Plasma-, bei 7 Pat. zusätzlich Speichelproben im postoperativen Verlauf vor. Mittels Panel-Sequenzierung (45 Gene, 224 Amplikons) wurden Mutationen im Primärtumor identifiziert. Hierauf basierend wurden tumorspezifische ddPCR-Mutationsassays designt und ctDNA im Plasma sowie im Speichel analysiert.

    Ergebnisse Im Mittel wurden 6 Plasma- und 2 Speichelproben pro Pat. untersucht. Mittels tumorspezifischer ddPCR Assays konnte in präoperativen Plasmaproben bei 71 %  (5/7) ctDNA nachgewiesen werden. Im Verlauf wurde ctDNA bei 50 %  (4/8) im Plasma sowie bei 100 %  (7/7) im Speichel gemessen. 5 Pat. entwickelten ein Rezidiv, 3 Pat. sind klinisch tumorfrei. Ein ctDNA-Anstieg war in 80 %  (Plasma) bzw. in 100 %  (Speichel) der untersuchten Patienten mit dem Auftreten eines Rezidives assoziiert. Durch das Liquid Profiling konnte im Median ein ctDNA-Anstieg im Plasma 6 Monate (1 bis 20 Monate) und im Speichel 7 Monate (1 bis 15 Monate) vor der klinischen Rezidivdiagnose gemessen werden.

    Schlussfolgerung Die ctDNA-Detektion mittels tumorspezifischer ddPCR-Mutations-Assays ist ein vielversprechender minimal-invasiver Ansatz für das Tumormonitoring. Speichel erscheint für die Rezidivfrüherkennung bereits kleiner Tumoren der Mundhöhle und Oropharynx gut geeignet.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Rösch Romina
    Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie
    Ismaninger Str. 22
    81675 München

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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