CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S91
DOI: 10.1055/s-0041-1727865
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: HPV / Tumormarker

Eingeschränkte Effektivität der ATM-gesteuerten DNA Schadensantwort als Ursache der erhöhten zellulären Strahlenempfindlichkeit HPV-positiver HNSCC Zellen

T Rieckmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
H Zech
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
S Köcher
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg
,
C Betz
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
L Krug
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg
,
F Meyer
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg
,
M Kriegs
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg
,
K Rothkamm
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund HPV-Positivität verbessert die Prognose von HNSCC Patienten. Wir konnten diesbezüglich zeigen, dass HPV+ HNSCC Zelllinien eine erhöhte zelluläre Strahlenempfindlichkeit besitzen, bedingt durch eine ineffektive DNA Doppelstrangbruch(DSB)-Reparatur. Verschiedene Arbeiten haben eine Dysregulation, meistens verminderte Expression, diverser Reparaturfaktoren als ursächlich vorgeschlagen, jedoch basierend auf meist Arbeiten sehr wenigen Zellinien.

    Methoden Analyse von Proteinexpression und ATM-vermittelter Phosphorylierung mittels Western Blot. Immunfluoreszenzmikroskopische Analyse von DSB-Reparaturfoci. Analyse der Strahlenempfindlichkeit mittels Koloniebildungsassay und flusszymetrische Analyse von DNA-Endresektion.

    ErgebnisseEin Vergleich der Expression von DNA-Reparaturproteinen in HPV+/- Zelllinien konnte die meisten vorgeschlagenen Mechanismen nicht bestätigen. Es zeigte sich jedoch eine niedrige Expression der zentralen Kinase der DNA-Schadensantwort, ATM, in strahlenempfindlichen HPV+ Linien. Diese zeigten eine charakteristische DSB-Reparaturkinetik, ähnlich der ATM-defizienter Zellen und ATM-Inhibition hatte in HPV+ Zellen geringere Auswirkungen auf die DSB-Reparatur und das überleben. Die strahleninduzierte Posphorylierung von ATM-Zielproteinen war in diesen Linien jedoch intakt und ATM-Inhibition bewirkte in HPV-positiven und -negativen Linien eine identische Reduktion der DNA-Endresektion, einem Schlüsselschritt der Reparatur über homologe Rekombination.

    SchlussforderungDie geringe Wirksamkeit der ATM-Inhibition spricht klar für einen Defekt der ATM-vermittelten DNA-Schadensantwort. Da direkte, ATM-vermittelte Endpunkte aber für eine prinzipielle Funktionalität sprechen, müssen die genauen molekularen Ursachen weitergehend untersucht werden.

    Poster-PDF A-1738.pdf

    Erich und Gertrud Roggenbuck-Stiftung sowie Brigitte und Dr. Konstanze Wegener-Stiftung


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. phil.nat. Rieckmann Thorsten
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie
    Hamburg

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

    © 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

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