CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S92-S93
DOI: 10.1055/s-0041-1727870
Abstracts
Kopf-Hals-Onkologie: HPV / Tumormarker

HPV-Inzidenz und p16<sup>INK4a</sup> Expression beim Kopf-Hals-Karzinom

S Wagner
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
N Würdemann
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
C Langer
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
JP Klussmann
2   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Köln, Köln
,
C Wittekindt
1   Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Gießen, Gießen
› Author Affiliations
 
 

    EINLEITUNG Inzidenzanstiege von Kopf-Hals-Karzinomen werden weltweit beschrieben, besonders für Plattenepithelkarzinome des Oropharynx (OPSCC), die kausal mit Humanen Papillomaviren (HPV) assoziiert sind. Die sehr gute Prognose entfachte eine Diskussion über de-Intensivierung der Standardtherapie für diese Patienten. Obgleich p16<sup>INK4a </sup>(p16) als Surrogat für HPV im Staging von OPSCC anerkannt ist wird eine de-Intensivierung basierend alleine auf p16 aufgrund der Spezifität kritisch gesehen und belastbaren experimentellen Zahlen zur HPV Prävalent sind bislang unzureichend.

    MATERIAL UND METHODEN Wir untersuchten alle OPSCC, die zwischen 2000 und 2017 an unserer Klinik behandelt wurden. Daten zur p16 Expression und dem HPV-DNA Status wurden mit klinischen Daten uni- und multivariat ausgewertet und mit Krebsregisterdaten verglichen.

    ERGEBNISSE Als HPV-getrieben (p16- und HPV-DNA positiv) wurden 27 %  (n=192) OPSCC identifiziert, wobei in 95 %  der Fälle HPV-Typ 16 vorlag. Für die Sublokalisationen Tonsille und Oropharynx wurde hierbei ein signifikanter Inzidenzanstieg nachgewiesen, was sich trotz geographischer Unterschiede anhand Krebsregisterdaten nachvollziehen lässt. Bei n=39 OPSCC wurde eine p16-Positivität in Abwesenheit von HPV-DNA festgestellt. Eine Hauptkomponentenanalyse zeigte, dass 61 %  dieser Fälle (bzw. 11 %  aller p16-positiven Fälle) nicht dem Risikofaktor-Profil und dem Gesamtüberleben HPV-getriebener OPSCC entspricht.

    DISKUSSION Ein Inzidenzanstieg HPV-getriebener OPSCC ist in vielen Ländern unbestreitbar. Dennoch fehlen Populations-basierende Untersuchungen zur Rolle von HPV im Kopf-Hals-Bereich, da bedeutende geographische Unterschiede bestehen. p16 als alleiniger Marker erscheint unzureichend, um eine de-intensivierte Therapie von OPSCC zu rechtfertigen.

    Poster-PDF A-1476.pdf

    Teile dieser Arbeit wurde durch das Investigator Studies Program (MISP, Fördernummer: 56606) von MSD Sharp & Dohme GmbH unterstützt.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. rer. nat. Wagner Steffen
    Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-/Halschirurgie Universitätsklinikum Gießen
    Gießen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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