Instruktionsverständnis bei Schulkindern nach Cochlea-Implantation

Schulischer Erfolg ist abhängig vom Sprachverstehen. Nachdem wir bereits das Instruktionsverständnis kongenital tauber Schulkinder nach simultan bilateraler Versorgung untersucht haben, präsentieren wir Ergebnisse zum Verstehen in Abhängigkeit zur Versorgungsart. Dies ist für die präoperative Beratung und die postoperative Therapie von Bedeutung. Das Instruktionsverständnis aus dem Marburger Sprachverständnistest für Kinder (MSVK) wurde von 220 Kindern retrospektiv ausgewertet. Das Testalter der Kinder beträgt 59 bis 91 Monate, das Höralter ab Cochlea-Implantat (CI) Erstversorgung reicht von 13 bis 80 Monate. Die Ergebnisse im Prozentrang verglichen mit altersgleichen Hörenden, erfolgt hinsichtlich einer simultan bilateralen Versorgung (Gruppe 2; N=98) im Vergleich zu sequentiell bilateraler Versorgung innerhalb von 12 Monaten (Gruppe 3; N=60), sequentiell bilateraler Versorgung im Abstand von mehr als 12 Monaten (Gruppe 4; N = 24) und bimodaler Versorgung (Gruppe 1; N=38) Ein signifikant besseres Verstehen von Gruppe 2 zeigt sich lediglich im Vergleich zu Gruppe 3. Das Testalter liegt bei den Kindern der Gruppe 4 signifikant höher als bei Gruppe 2, während es für die anderen Gruppen vergleichbar ist. Gruppe 1 hat als einzige eine signifikant geringere Hörerfahrung mit dem CI als Gruppe 2. Eine simultan bilaterale Versorgung mit CI führt zu besserem Instruktionsverständnis als eine sequentielle Implantation innerhalb eines Jahres. Unklar bleibt, ob allein das höhere Testalter von Gruppe 4 zu den vergleichbar guten Ergebnissen beim Instruktionsverstehen führt. Bei Erstversorgung mit Hörgeräten kann auch eine spätere bimodale Versorgung zu vergleichbar gutem Instruktionsverstehen führen.

Interessenkonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 May 2021