Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0041-1728324
Die Kombination aus Zweihöhleneingriff, endoskopischer Kontrolle und Obliteration des Mastoids mit bioaktivem Glas zur primären Sanierung des ausgedehnten Cholesteatoms – erste Resultate
Die Cholesteatomchirurgie ist mit einer nicht unerheblichen Zahl von Rezidiven behaftet. Den Standard stellt die vollständige Entfernung des Cholesteatoms unter mikroskopischer Sicht mit Zurücknahme der lateralen Attikwand und Erweiterungen zur Attikoantrotomie oder Mastoidektomie als geschlossene Technik (mit Rekonstruktion der hinteren Gehörgangswand) oder als offene Technik (mit Belassen einer offenen Mastoidhöhle). Eine Alternative ist der Zweihöhleneingriff, wobei der mastoidale Anteil des Cholesteatoms transkortikal und der tympanale Anteil transmeatal angegangen werden. Problematisch ist dabei die innere Knochenkante der hinteren Gehörgangswand, die nicht sicher mikroskopisch kontrolliert werden kann und zu einer gehäuften Zahl von Rezidiven führt. Durch den Einzug der endoskopischen Technik in der Otologie und durch neue Obliterationsmaterialien wie bioaktives Glas lassen sich die spezifischen Nachteile des Zwei-Höhlen-Eingriffes ausgleichen. Dies soll im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung der ersten Fälle überprüft werden. Zwischen 01/19 und 03/20 wurden insgesamt 13 Patienten mit ausgedehnten Cholesteatomen auf die oben genannte Weise operiert. Im bislang durchschnittlich 12-monatigen Nachbeobachtungszeitraum wurden keine Rezidive beobachtet, die Ausheilung der Ohren verlief deutlich problemärmer als sonst von ausgedehnten Ohr-Operationen zu erwarten. Das postoperative Hörvermögen lag im Bereich der Daten, die bei vergleichbaren Operationen erhoben wurden.
Durch die Erweiterung des Zwei-Höhlen-Eingriffes um eine endoskopische Kontrolle und die Obliteration der mastoidalen Höhle können die wesentlichen Nachteile dieses Eingriffes aufgehoben werden.
#
Interessenkonflikt
Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.
Korrespondenzadresse
Publication History
Article published online:
13 May 2021
© 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany