CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S186-S187
DOI: 10.1055/s-0041-1728325
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Fallbericht - Unklare Tubenbelüftungsstörung

A Pfaue
1   Universitätsklinikum Ulm, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Universitätsklinikum Ulm, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
,
E Goldberg-Bockhorn
1   Universitätsklinikum Ulm, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Belüftung und Drainage der Paukenhöhle erfolgt über die Tuba auditiva in den Nasopharynx. Bei chronischen Tubenbelüftungsstörungen muss eine Pathologie im Nasopharynx ausgeschlossen werden.

    Anamnese Die Erstvorstellung der 33-jährigen Patientin erfolgte bei Tubenbelüftungsstörung und Rezidiv-Paukenerguss links mit der Bitte um eine Tubendilatation sowie erneute Paukenröhrchen (PR)-Einlage. Ein vor 5 Jahren extern erstmalig eingelegtes PR war kurz zuvor herausgefallen. Anamnestisch sei vor über 10 Jahren ein gutartiger Tumor der Glandula parotis (GLP) links über einen transoralen Zugang im Ausland operativ entfernt worden.

    Diagnostik In der klinischen Untersuchung zeigten sich der Oro- und Nasopharynx frei. Die audiologische Diagnostik ergab eine Schallleitungsstörung mit flachem Tympanogramm links. In einer Sonographie des Halses zeigten sich zwei kleine, echoarme Raumforderungen am kaudalen Pol der GLP links. Aufgrund der unklaren extern durchgeführten Operation wurde eine MRT-Hals mit Kontrastmittel ergänzt. Hier kam eine große, vom medialen Blatt der GLP links ausgehende Raumforderung zur Darstellung. Diese reichte bis an den Nasopharynx heran und komprimierte die Tuba auditiva.

    Therapie Zur Hörverbesserung erfolgte zunächst eine PR-Einlage links in Lokalanästhesie. Im weiteren Verlauf führten wir eine transzervikale totale Parotidektomie mit Tumorexstirpation paranaso- und paraoropharyngeal links unter Fazialismonitoring in Intubationsnarkose durch. Histologisch ergab sich ein pleomorphes Adenom.

    Schlussfolgerung Bei unauffälligem Befund in der Nasopharynxendoskopie und chronischer, therapieresistenter, einseitiger Tubenbelüftungsstörung sollte eine erweiterte Bildgebung zum Ausschluss einer tieferliegenden Pathologie in Erwägung gezogen werden.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Pfaue Anja
    Universitätsklinikum Ulm, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Ulm

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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