Meisensterben 2020 in NRW und das Meisensterben mit Suttonella ornithocola 2018

Einleitung S. ornithocola wurde 2018 das erste Mal in Zusammenhang mit Fällen von Meisensterben in NRW beschrieben. Im Frühjahr 2020 kam es deutschlandweit zu einem vermehrten Meisensterben unklarer Ursache mit geschätzt 300000 verendeten Meisen.

Material und Methoden 2018 wurden 4 Meisen seziert und entnommenes Gewebe histologisch und bakteriologisch untersucht. Die isolierten Bakterien wurden mit 16S-rDNA-Sequenzierung als S. ornithocola identifiziert. 2020 wurden in NRW insgesamt 85 Meisen seziert und weiterführend untersucht.

Befunde Die 2018 untersuchten Meisen zeigten histologisch nekrotisierende Pneumonien mit intraläsionalen Bakterienrasen. Kulturell wurde S. ornithocola in mehreren Parenchymen nachgewiesen. 2020 wurden in NRW 85 Meisen untersucht. Bei 36 wurde S. ornithocola isoliert und 21 davon zeigten histologisch eine nekrotisierende Pneumonie. Weiterhin wurden bei 23 Meisen Traumata und bei 12 Chlamydia psittaci nachgewiesen.

Schlussfolgerungen S. ornithocola ist ein für Meisen pathogener Erreger, der zu Todesfällen führt und scheint an dem Meisensterben 2018 und 2020 beteiligt zu sein. Auch andere Todesursachen wie Traumata oder Chlamydiosen wurden festgestellt, sodass S. ornithocola nicht als alleiniger Auslöser des Meisensterbens 2020 anzusehen ist.

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Article published online:
22 June 2021