Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e4
DOI: 10.1055/s-0041-1730144
Abstracts
Senologie

Vergleich der immunhistochemischen Ergebnisse zwischen präoperativem Biopsiematerial und Operationspräparat des frühen Mammakarzinoms

N Szeterlak
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
,
M Pölcher
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
,
M Tischitz
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
,
M Hamann
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
,
A Kriegmair
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
,
C Becker
2   Pathologie Rotkreuzklinikum, München, Deutschland
,
O Stoetzer
3   Medizinisches Zentrum für Hämatologie und Onkologie München, München, Deutschland
,
M Braun
1   Rotkreuzklinikum München, Frauenklinik, München, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Das Mammakarzinom kann anhand von Genexpressionsmustern in intrinsische Subtypen unterteilt werden, mittels derer das Rezidivrisiko eingeschätzt wird und die prädiktiv für das Ansprechen geeigneter Systemtherapien sind. In der klinischen Praxis erfolgt die Subtypenbestimmung mit Hilfe immunhistochemischer Surrogatparameter wie Östrogen- (ER), Progesteronrezeptor (PR), humanem epidermalen Wachstumsfaktor (Her2neu) und dem Proliferationsmarker Ki67. Die primäre bioptische Sicherung des Mammakarzinoms ist klinischer Standard und ermöglicht präoperativ eine Festlegung weiterer therapeutischer Schritte. Ziel dieser Studie war es, die Übereinstimmung des immunhistochemischen Status am präoperativen Biopsiematerial mit dem des Operationspräparates zu vergleichen und zu überprüfen, ob auf eine erneute Untersuchung am Operationspräparat verzichtet werden kann.

    Materialen/Methoden Es wurden 1307 gepaarte Proben aus präoperativer Biopsie und Operationspräparat von insgesamt 2254 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom untersucht, die zwischen 01/2013-12/2015 im Rotkreuzklinikum München primär operiert wurden. Die Konkordanzraten der immunhistochemischen Parameter und der daraus hergeleiteten molekularen Subtypen wurden gemäß der Übereinstimmungswerte nach Landis und Koch (Cohens Kappa) berechnet. Dabei werden κ-Werte zwischen 0,6 und 0,8 als starke Übereinstimmung und Werte > 0,8 als (fast) vollständige Übereinstimmung gewertet.

    Ergebnisse Es zeigten sich gute Übereinstimmungswerte der Konkordanzraten für ER, PR, Her2neu und Ki67 (κ = 0,91, 0,75, 0,89 bzw. 0,61). Obwohl sich für die Subtypenklassifizierung insgesamt eine starke Übereinstimmung (κ= 0,70) zeigte, änderte sich der molekulare Subtyp des Operationspräparats in 18,5 %, vorrangig von Luminal A-like zu B-like.

    Zusammenfassung Trotz starker Konkordanz der einzelnen immunhistochemischen Parameter zwischen Biopsie und Operationspräparat, ergibt sich eine klinisch bedeutende Änderung der intrinsischen Subtypen. Eine erneute Bestimmung insbesondere von PR und Ki67 bei primär operierten Patientinnen erscheint sinnvoll.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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