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DOI: 10.1055/s-0041-1730192
Budget Impact des Oncotype DX® Tests im Vergleich zu anderen Genexpressionstests bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Frühstadium in Deutschland
Zielsetzung Genexpressionstests können bei informierten Entscheidungen unterstützen, ob eine Chemotherapie zur Behandlung von Patientinnen mit einem HR+, HER2- Mammakarzinom im Frühstadium eingesetzt werden soll. Ziel dieser Studie ist es, Behandlungskosten verschiedener in Deutschland erstattungsfähiger Genexpressionstests zu vergleichen.
Methoden Ein Budget-Impact-Modell wurde entwickelt, um die gesamten Durchschnittskosten pro Patientin zu berechnen, welche von deutschen Krankenkassen erstattet werden. Die Kosten der Chemotherapie basieren auf aktualisierten Kostendaten von Lux et al. (2017) und wurden durch weitere neue Kostendaten anhand einer strukturierten Literaturrecherche ergänzt. Basierend auf den belastbaren klinischen Daten aus der prospektiven, randomisierten, kontrollierten Langzeitstudie TAILORx wurde die Annahme getroffen, dass der Oncotype DX® Test eine adäquate Bewertung ermöglicht, um den Nutzen einer Chemotherapie und die klinischen Ergebnisse vorherzusagen. Für die anderen drei erstattungsfähigen Tests (EndoPredict®, MammaPrint®, Prosigna®) wurden - mit Prognosestudien abgestimmte - Konkordanzstudien verwendet, welche entsprechend im IQWiG Rapid Report D19-01 analysiert wurden.
Ergebnisse Der Einsatz des Oncotype DX® Tests führt zu durchschnittlichen Einsparungen je Patientin von 1.974€ gegenüber EndoPredict®, 1.861€ gegenüber MammaPrint® und 799€ gegenüber Prosigna®. Die Einsparungen werden durch die Reduktion von nicht notwendigen Chemotherapien erzielt, welche aus falsch-positiven Testergebnissen (EndoPredict® 73 %, MammaPrint® 42 %, Prosigna® 20 %) resultieren. Falsch-negative Testergebnisse (EndoPredict® 5 %, MammaPrint® 22 %, Prosigna® 49 %) verhindern notwendige Chemotherapien und bedeuten damit zunächst Kosteneinsparungen, können jedoch Metastasierungsraten und die Mortalität erhöhen.
Zusammenfassung Das Budget-Impact-Modell zeigt, dass der Oncotype DX® Test im Vergleich zu anderen Genexpressionstests die Kosten der Gesundheitsversorgung in Deutschland senken kann ohne einen negativen Effekt auf die Sterblichkeit von Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Frühstadium zu haben.
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Interessenkonflikt
Michael P. Lux: - Advisory Boards für Lilly, AstraZeneca, MSD, Novartis, Pfizer, Eisai, Exact Sciences, PharmaMar, Roche, Daiichi-Sankyo und Grünenthal, - Vorträge für Lilly, Roche, MSD, Novartis, Pfizer, Exact Sciences, AstraZeneca, Daiichi-Sankyo und Eisai, - Reisekosten von Roche und Pfizer, - Editorialboard für medac. Aljoscha S. Neubauer, Experten Honorar von Exact Sciences Christof Minartz, Experten Honorar von Exact Sciences Kirsten H Herrmann ist Mitarbeiterin der Exact Sciences Deutschland GmbH Harald Müller-Huesmann, - Anstellungsverhältnis Brüderkrankenhaus St. Josef und MVZ Medico, Beratungstätigkeit: Roche, BMS, Janssen, MSD, Boehringer-Ingelheim, Ipsen; Honorare: Roche, BMS, Janssen, Astra-Zeneca, Merck, Boehringer-Ingelheim, Ipsen Mariana-Felicia Sandor: Reise-/Kongresskosten von der Firma TEVA
Publication History
Article published online:
01 June 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany