Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e33-e34
DOI: 10.1055/s-0041-1730214
Abstracts
Senologie

Diagnostische Genauigkeit des axillären Staging mittels Ultraschall bei Brustkrebs im Frühstadium

B Schäfgen
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
F Riedel
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
P Sinn
2   Institut für Pathologie, Heidelberg, Deutschland
,
M Feisst
3   Institut für medizinische Biometrie, Heidelberg, Deutschland
,
A Hennigs
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
S Fastner
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Binnig
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
C Gomez
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Harcos
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Stieber
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
H-U Kauczor
4   Klinik für Radiologie, Heidelberg, Deutschland
,
C Sohn
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
M Golatta
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Gläser
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
J Heil
1   Universität Heidelberg, Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Die axilläre Ultraschalluntersuchung (AUS) ist das Standardverfahren zur präoperativen Diagnostik des axillären Lymphknotenstatus und spielt damit eine wichtige Rolle bei der Planung der lokalen und systemischen Therapie bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs (EBC). Es gibt jedoch nur eine schwache Evidenz zur Genauigkeit des axillären Ultraschalls und keine standardisierten Diagnosekriterien. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit des AUS bei der Erkennung und dem Ausschluss von LK-Metastasen zu bewerten.

    Methoden In einer retrospektiven monozentrischen Studie wurden 611 EBC-Patientinnen mit 622 Axillen der AUS +/- Kernnadelbiopsie (CNB) plus Axillarchirurgie, d.h. Sentinel-Lymphknotenbiopsie und/oder axillärer Lymphknotendissektion eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde die AUS-Bilddokumentation des verdächtigsten LK während der anfänglichen diagnostischen Aufarbeitung gespeichert. Die diagnostischen Endpunkte waren Sensitivität, Spezifität, Genauigkeit, Youden-Index (YI) und diagnostische Odds Ratio (DOR) auf der Basis der täglichen Routinediagnostik und auf der Basis von zuvor definierten diagnostischen Kriterien (u.a. kortikale Hypertrophie, runde Struktur, Verlust des Hilums) durch zwei verblindete Untersucher.

    Ergebnisse Auf der Grundlage der täglichen Routine-Interpretation hatte der AUS eine Sensitivität (95 % CI) von 53,3 % (46,4 - 60,1), eine Spezifität (95 % CI) von 93,6 % (90,8 - 95,8), eine Genauigkeit (95 % CI) von 79,7 % (76,4 - 82,8), einen YI (95 % CI) von 0,47 (0,40 - 0,54) und eine DOR (95 % CI) von 16,75 (10,37 - 27,05). Die systematische Anwendung der definierten Diagnosekriterien verbesserte die Genauigkeit der routinemäßig interpretierten AUS nicht.

    Schlussfolgerung Die AUS-Untersuchung allein ist nicht ausreichend, um eine axilläre metastatische Erkrankung bei unselektierten Patienten mit EBC sicher zu identifizieren oder auszuschließen.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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