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DOI: 10.1055/s-0041-1730471
Auffinden von hysteroskopischer Spülflüssigkeit im Douglasraum: Eine prospektive Kohortenstudie zur Vorhersagbarkeit des bilateralen Tubenverschlusses
Einleitung Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob eine Veränderung des vorhandenen Flüssigkeitsvolumens im Douglasraum vor bzw. nach einer Hysteroskopie prädiktiv für die beidseitige Tubendurchgängigkeit ist.
Material und Methodik In diese prospektive klinische Kohortenstudie wurden 115 subfertile Patientinnen eingeschlossen, die eine Hysteroskopie, sowie auch eine Laparoskopie an der klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien erhielten. Als Hauptergebnisparameter wurde ein Anstieg des Flüssigkeitsvolumens im Douglasraum und seine Vorhersagekraft für ein- bzw. beidseits durchgängige Tuben gewählt. Vor und nach der Hysteroskopie wurde eine Vaginalsonografie durchgeführt, um das Flüssigkeitsvolumen im Douglasraum abzumessen. Im Anschluss daran wurde eine Laparoskopie mit Chromopertubation durchgeführt.
Ergebnisse Bei der Chromopertubation zeigte sich ein beidseitiger Tubenverschluss bei 28 Patientinnen (24,3%). Von 40 Patientinnen, die keinen Anstieg des Flüssigkeitsvolumens hatten, hatten 27 (67,5%) tatsächlich einen bilateralen Tubenverschluss im Rahmen der Chromopertubation (p< 0.001). Nur eine von 75 Patientinnen (1,3%) wies einen Anstieg des Flüssigkeitsvolumens auf, obwohl beide Tuben verschlossen waren. Somit ergibt sich für das Vorhandensein eines Anstiegs des Flüssigkeitsvolumens eine Sensitivität für ein- oder beidseitige Tubendurchgängigkeit von 85,1% (95% CI: 81,7-99,9) und eine Spezifizität von 96,4% (95% CI: 75,8-91,8). Das Risiko von falschen Befunden – im Sinne einer tatsächlich vorliegenden ein- oder beidseitigen Tubendurchgängigkeit bei fehlendem Anstieg des Flüssigkeitsvolumens im Douglasraum – wurde durch intracavitäre Auffälligkeiten und Adhäsionen einer oder beider Tuben erhöht.
Zusammenfassung Wenn kein Anstieg des Flüssigkeitsvolumens im Douglasraum zu verzeichnen ist – im Vergleich vor und nach der Hysteroskopie – dann ist dies eine sensitive Methode, um einen beidseitigen Tubenverschluss zu erkennen. Sollte es jedoch einen eindeutigen Anstieg des Flüssigkeitsvolumens im Douglasraum nach der Hysteroskopie geben, so macht diese gering invasive Methode eine einseitige und beidseitige Tubendurchgängigkeit wahrscheinlich.
Interessenskonflikt Keiner.
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Publication History
Article published online:
02 June 2021
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