Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0041-1731509
Antimikrobielle und antioxidative Aktivität der Extrakte von Evernia prunasti (L.) Ach. und ihrer isolierten Inhaltsstoffe
Hintergrund und Fragestellung Flechten sind symbiontische Organismen aus einem Pilz und einer Alge oder Cyanobakterien, die sich an extreme Lebensbedingungen anpassen können. Ihre diversen und zum Teil einzigartigen Inhaltstoffe sind bisher kaum erforscht. Für einige ihrer Sekundärstoffwechselprodukte konnten antimikrobielle Eigenschaften gezeigt werden. Im Rahmen der Suche nach neuen Antibiotika untersuchten wir Evernia prunastri (L.), eine weit verbreitete Flechtenart, auf ihr antimikrobielles Potenzial.
Methodik Hexan (Hex)-, Dichlormethan (DCM)- und Acetonitril (ACN)-Extrakte wurden hergestellt (Extrakte EprHex, EprDCM und EprACN) und auf ihre antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften (Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und Candida albicans) untersucht. Der EprHex-Extrakt besaß die höchste antioxidative Kapazität korrespondierend zum höchsten Gehalt an Phenolen (87±11 mg Ascorbinsäure/g Extrakt, bzw. 73±11 mg Gallsäure/g Extrakt). Der EprDCM-Extrakt besaß die höchste Aktivität gegen S. aureus (MIC 40 µg/ml), war aber weniger wirksam gegen gramnegative Bakterien und Fungi. Der EprACN-Extrakt zeigte die ausgeprägteste antimikrobielle Breitspektrum-Aktivität (MIC 4–25 µg/ml). Er wurde deswegen mittels Silica Gelchromatographie weiter fraktioniert. Die aktive Substanz in der potentesten Fraktion (FVI) wurde mittels 1H and 13C-NMR Spektrometrie charakterisiert.
Ergebnisse Als häufigste Substanz im EprACN-Extrakt wurde Everninsäure (EA) identifiziert. Es wurden Strukturähnlichkeitsanalysen zwischen Bestandteilen von E. prunastri und bekannten Antibiotika durchgeführt. Es konnten keine Strukturähnlichkeiten zwischen EA und ausgesuchten Inhaltstoffen von E. prunastri mit bekannten Antibiotika festgestellt werden.
Danksagung Diese Arbeit wurde gefördert durch den President of the Russian Federation Fund for Young Scientists [Nr. MK5290.2012.4] sowie durch Fördergelder für International Mobility der Volga State University of Technology. Die Autoren danken dem Lichenologen G.A. Bogdanov für seine Unterstützung bei der Identifizierung der Flechten.
#
Publication History
Article published online:
22 June 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany