Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 667
DOI: 10.1055/s-0041-1732000
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Determinanten der Institutionalisierung im Zeitverlauf

A Hajek
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
,
E Buczak-Stec
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
,
H Bickel
2   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Technische Universität München
,
B Wiese
3   Institut für Allgemeinmedizin, Medizinische Hochschule Hannover
,
S Weyerer
4   Mannheim/Universität Heidelberg, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
,
M Pentzek
5   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin
,
M Wagner
6   Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie/Psychotherapie
,
W Maier
6   Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie/Psychotherapie
,
M Scherer
7   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin
,
SG Riedel-Heller
8   Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health
,
HH König
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Der Anteil an Individuen über 65 Jahre wird vermutlich in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen. Ebenso ist in Zukunft davon auszugehen, dass die Frauenerwerbsquote steigt und sich die geografische Distanz zur Familie erhöht. Darüber hinaus ist institutionelle Pflege kostenintensiv. Ebenso hängt eine Institutionalisierung mit Faktoren wie Mortalität zusammen. Insofern ist es wichtig, die Einflussgrößen einer Institutionalisierung zu analysieren. Das Ziel dieser Arbeit ist demzufolge die Untersuchung der Determinanten der Institutionalisierung im Zeitverlauf.

    Methoden Daten der AgeCoDe/AgeQualiDe-Studie wurden genutzt (ab FU 7). Alten- und Pflegeheimbewohner wurden als institutionalisiert betrachtet. Als unabhängige Variablen fungierten: soziodemographische (z.B. Geschlecht, Alter, Familienstand sowie soziale Unterstützung) und gesundheitsbezogene Faktoren (z.B. Depression (Geriatric Depression Scale), gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ-VAS), Funktionalität (IADL) sowie Seh- und Hörbehinderung). Logistische random effects (RE) Modelle wurden verwendet.

    Ergebnisse Die Ergebnisse der logistischen RE-Regressionsanalyse zeigten, dass Frauen eine höhere Chance haben institutionalisiert zu sein. Die Analyse zeigte weiter, dass Scheidung/Single/Verwitwung (Referenz: Verheiratet) und die Beeinträchtigung der Funktonalität signifikant mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Institutionalisierung assoziiert war. Andere Faktoren (z.B. Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Alter, Depression) waren nicht signifikant mit der Zielgröße assoziiert.

    Fazit Die Kenntnisse dieser Studie basierend auf längsschnittlichen Analyseverfahren erweitert die bisherige Literatur, die sich primär auf querschnittliche Daten bei Hochaltrigen bezieht.


    #

    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany