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DOI: 10.1055/s-0041-1732025
Einkommensverläufe und subjektives Wohlbefinden: Eine Analyse mit Register- und Surveydaten
Einleitung Der Zusammenhang zwischen Einkommen und subjektivem Wohlbefinden (SWB) ist von gesellschaftlicher und politischer Relevanz und seit längerem Gegenstand der Forschung. Dennoch gibt es kaum Wissen darüber, wie Einkommensverläufe verschiedene Facetten des Wohlbefindens beeinflussen. Der vorliegende Beitrag untersucht deshalb, wie verschiedene Aspekte der Einkommensentwicklung mit Lebenszufriedenheit und emotionalem Wohlbefinden zusammenhängen.
Methoden Mithilfe von Registerdaten wurden Einkommensverläufe über 13 Jahre hinweg abgebildet und in Beziehung zu den Wohlbefindensdaten der Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit (S-MGA; n=3,364) gesetzt, die auf einer repräsentativen Stichprobe beruht. Parameter subjektspezifischer Regressionsanalysen des Einkommens über die Zeit wurden als Indikatoren der Einkommensentwicklung in Regressionsanalysen über alle Teilnehmer genutzt, mit den Outcomes Lebenszufriedenheit und Affektbalance. Alle Analysen wurden mit Stratifizierung nach Geschlecht durchgeführt.
Ergebnisse Eine höhere Stabilität der Einkommensentwicklung geht mit einem höheren Wohlbefinden einher, wohingegen ein größerer Anteil an Sozialleistungen mit einer niedrigeren Lebenszufriedenheit und einer negativeren Affektbalance zusammenhängt. Längerfristige Einkommensveränderungen sind stärker mit SWB assoziiert als kurzfristige Abweichungen vom erwarteten Einkommen. Die Zusammenhänge sind insgesamt stärker und konsistenter für Lebenszufriedenheit als für Affektbalance.
Fazit Die Untersuchung von Einkommensverläufen ermöglicht eine differenziertere Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Einkommen und SWB. Insbesondere sollte die Einkommensquelle als Prädiktor von SWB stärkere Beachtung finden.
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Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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