Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 681
DOI: 10.1055/s-0041-1732050
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Validierung der Employment Precariousness Scale (EPRES) an schwangeren Frauen und deren PartnerInnen in einer deutschen Population

M Karl
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
T Engel
2   Institut für Soziologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, Deutschland
,
M Kopp
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
V Kress
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
NT Berti
3   Escuela de Ciencias Humanas, GI Ética Aplicada Trabajo y Cambio Social, Universidad del Rosario, Bogota, Kolumbien
,
A Seidler
4   Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
S Garthus-Niegel
1   Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
5   Department of Child Health and Development, Norwegian Institute of Public Health, Oslo, Norwegen
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung In den letzten Jahrzehnten haben sich die Arbeitsbedingungen in Deutschland deutlich geändert. Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Veränderungen sind dabei noch nicht vollständig untersucht. Die Employment Precariousness Scale (EPRES), ein in Spanien speziell für epidemiologische Studien entwickelter Fragebogen, erfasst verschiedene Dimensionen von prekären Arbeitsbedingungen. Ziel dieser Untersuchung war es, den EPRES an einer deutschen Stichprobe zu validieren, um gesundheitliche Auswirkungen dieser Arbeitsbedingungen erfassen zu können.

    Methoden Die Skala wurde an einer Stichprobe der Kohortenstudie DREAM (DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit) validiert. Hierzu wurden annähernd N= 3000 schwangere Teilnehmerinnen und ihre PartnerInnen zu ihren Arbeitsbedingungen mittels des EPRES befragt. In einer Substichprobe von N= 587 schwangeren Frauen wurde zudem der Einfluss von prekären Arbeitsbedingungen in der Schwangerschaft auf die depressive Symptomatik 8 Wochen nach der Geburt, mittels der Edinburgh Postnatal Depression Scale, untersucht.

    Ergebnisse Die interne Konsistenz, eine explorative Faktoranalyse und Korrelationen zwischen den Subskalen des EPRES und dem Gesamtscore wurden untersucht. In der Substichprobe wurde eine signifikante positive Assoziation zwischen prekären Arbeitsbedingungen und postpartaler depressiver Symptomatik in der Elternzeit gefunden.

    Fazit Der EPRES stellt ein geeignetes Messinstrument für prekäre Arbeitsbedingungen in Deutschland dar. Um die Ergebnisse auf Frauen außerhalb der Peripartalzeit übertragen zu können, benötigt es jedoch noch weitere Untersuchungen. In der Stichprobe von schwangeren Frauen stellen prekäre Arbeitsbedingungen einen potentiellen Risikofaktor für Symptome einer postpartalen Depression dar.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    02. September 2021

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