Trauer und Verlust im Alter – Studienprotokoll einer randomisierten klinischen Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit des internetbasierten Selbstmanagementprogramms trauer@ktiv

Einleitung Mit zunehmendem Alter werden Verlusterlebnisse durch den Tod häufiger. Ein substantieller Anteil Trauernder entwickelt im Verlauf eine anhaltende Trauersymptomatik. Internetbasierte Selbstmanagementinterventionen können hier eine effektive Zusatzkomponente in der Behandlung psychischer Störungen darstellen. Vorgestellt werden soll das Studienprotokoll einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) zur Überprüfung der Wirksamkeit des internetbasierten Selbstmanagementprogramms trauer@ktiv. Trauer@ktiv richtet sich an ältere Menschen und soll diese bei einer anhaltenden Trauersymptomatik unterstützen.

Methoden Geplant ist die Durchführung einer RCT-Studie in einer Stichprobe älterer Menschen (Alter: 60+) mit Verlusterlebnissen und anhaltender Trauersymptomatik. Probanden werden zufällig zu einer Interventionsgruppe (Zugang zu trauer@ktiv) oder einer aktiven Kontrollgruppe (Bibliotherapie) zugeteilt. Die Studie umfasst eine schriftliche Fragebogenerhebung mit N = 170 Probanden. Die Erhebung erfolgt zu zwei Messzeitpunkten (vor Programmteilnahme o. Bibliotherapie, 4 Monate nach Baseline-Erhebung). Primäres Outcome ist die Veränderung der Trauersymptomatik erfasst mithilfe des Prolonged Grief Inventory (PG-13).

Ergebnisse Das Studienprotokoll adressiert ein bisher wenig beachtetes Gesundheitsproblem in einer vulnerablen Zielgruppe, die hinsichtlich der Versorgung psychischer Störungen unterversorgt ist. Die Studie soll erste Belege für die Anwendbarkeit und Wirksamkeit der E-Health-Intervention trauer@ktiv liefern.

Fazit Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich hier um die erste randomisierte kontrollierte Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit einer E-Health-Intervention, welche spezifisch Trauer und Verlust im hohen Lebensalter fokussiert.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021