Berufliches Sitzens und Beschwerden im Muskel-Skelett-System – Auswertung auf Basis der BiBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018

Einleitung Zusammenhänge von langdauerndem Sitzen im Beruf mit Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen existieren. Assoziationen zu Muskel-Skelett-Beschwerden sind widersprüchlich. Ziel ist, die Prävalenz des beruflichen Sitzens sowie Zusammenhänge zu Muskel-Skelett-Beschwerden anhand der BiBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 (ETB2018, Querschnitterhebung an 20.024 Erwerbstätigen), zu beschreiben.

Methoden Erfragt wurde die Häufigkeit beruflichen Sitzens >1 h sowie die 12-Monatsprävalenz von Muskel-Skelett-Beschwerden. Expositions- und Beschwerdeprävalenzen werden beschrieben. Effektschätzer für den Zusammenhang zwischen beruflichem Sitzen länger als 1 h und Muskel-Skelett-Beschwerden sind adjustierte Prävalenzratios (robuste log-lineare Poisson-Regression). In die Analyse eingeschlossen wurden Vollzeit-Erwerbstätige (≥35h/Woche) im Alter <67 Jahren.

Ergebnisse Die Analysepopulation umfasst 14.414 Personen (8875 Männer, 5539 Frauen) im Alter von 46,67 (11,15) Jahren. 13,9% sitzen nie >1 Stunde, 11,0% selten, 11,2% manchmal und 63,9% häufig. Nur für Beschwerden im Schulter/Nackenbereich (Gesamtprävalenz 51,6%) ist bei Probanden, die angeben häufig länger als 1 Stunde pro Tage bei der Arbeit zu sitzen, im voll adjustieren Modell eine um den Faktor 1,07 (CI: 1,01 - 1,13) höhere Prävalenz als in der Referenzgruppe („nie“) nachweisbar. Dies betrifft vorrangig Frauen.

Fazit Für Schulter/Nackenbeschwerden ist eine Assoziation zu beruflichem Sitzen nachweisbar. Ansonsten ist berufliches Sitzen mit einer geringeren Prävalenz an Muskel-Skelett-Beschwerden verbunden. Für Schulter/Nackenbeschwerden ist eine Assoziation zu beruflichem Sitzen nachweisbar. Ansonsten ist berufliches Sitzen mit einer geringeren Prävalenz an Muskel-Skelett-Beschwerden verbunden.

Publication History

Article published online:
02 September 2021