Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 758
DOI: 10.1055/s-0041-1732749
Freitag 24.09.2021
Vorträge

„Geschlechterspezifische“ Unterschiede bei depressiven Erkrankungen? Untersuchung von „nicht-typischen“ Symptomen und Einflussfaktoren - Ergebnisse der „Male Depression“-Studie

V Rößner-Ruff
1   TK Frauen, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
2   Forschung & Entwicklung, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
,
F Führmann
3   Allgemeinpsychiatrie, KRH Psychiatrie Wunstorf, Wunstorf, Deutschland
,
K Friedrich
2   Forschung & Entwicklung, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
,
J Krieger
4   Forschung & Entwicklung, TK Männer, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
,
C Hauser
2   Forschung & Entwicklung, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
,
U Altunoz
3   Allgemeinpsychiatrie, KRH Psychiatrie Wunstorf, Wunstorf, Deutschland
,
M Ziegenbein
2   Forschung & Entwicklung, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
5   Allgemeinpsychiatrie, Klinikum Wahrendorff, Sehnde, Deutschland
,
IT Graef-Calliess
3   Allgemeinpsychiatrie, KRH Psychiatrie Wunstorf, Wunstorf, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Obwohl Depression einer der häufigsten psychischen Erkrankung ist, weiß man wenig über mögliche geschlechterspezifische Aspekte. Das Konzept „Male Depression“ (MD) vertritt die Annahme, dass Männer und Frauen Symptome einer Depression different wahrnehmen, verarbeiten bzw. äußern: Typisch depressive Symptome werden vorwiegend Frauen zugeordnet, während Männer eher nicht-typische Symptome wie Aggressivität, Irritabilität, Risiko- und Suchtverhalten zeigen. Die aktuelle Studienlage hierzu ist heterogen. Zudem wurde der Effekt von möglichen Einflussfaktoren wie Geschlechterrolle, Persönlichkeitsaspekte und psychiatrische Komorbiditäten bislang noch nicht hinreichend untersucht. Ziel der Studie ist es Gender-Variablen in das psychiatrische Versorgungssystem zu integrieren, wobei die Studie der Untersuchung folgender Fragen nachgeht: Existieren geschlechterspezifische Unterschiede in dem Auftreten von nicht-typisch Symptomen zwischen Patienten mit einer Depression? Welchen Effekt haben die Einflussfaktoren auf die Äußerung der nicht-typisch depressiven Symptomatik?

    Methoden Analyse von Daten einer multizentrischen Studie im quantitativen Forschungsdesign von Patienten (m+w; ≥16 Jahre) mit der Diagnose F32.- oder F33.- ICD-10, die sich in einer voll- oder teilstationären Behandlung der teilnehmenden Kliniken befanden. Für die Untersuchung der Fragestellung wurden psychometrische Fragebögen und klinische Daten ausgewertet. Bei der Datenerhebung, die von 06/2017-12/2019 stattfand, konnte eine Fallzahl von über 1000 Probanden erreicht werden.

    Ergebnisse und Fazit Die Ergebnisse sollen es ermöglichen das Konzept MD kritisch zu diskutieren sowie neue wissenschaftliche und klinische Implikationen für die Behandlung von Depression abzuleiten.


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    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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