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DOI: 10.1055/s-0041-1733768
Effektive Reduktion der Migrationsrate von Ösophagus-Stents durch ein neues Clipsystem (stentfix OTSC®)
Einleitung Eine der häufigsten Komplikationen nach Implantation von Ösophagus-Stents ist die Migration. Diese tritt in Abhängigkeit von Indikation, Lage und Stenttyp in bis zu einem Drittel der Fälle auf. Für die Fixierung selbstexpandierender Metallstents (SEMS) steht ein neues Over-the-Scope Clipsystem (stentfix OTSC®, Ovesco Endoscopy AG, Tübingen) zur Verfügung.
Ziel Die Studie soll untersuchen, ob die Anwendung des stentfix OTSC-Systems die Migrationsrate von Ösophagus-SEMS signifikant reduziert.
Methodik Es wurde eine retrospektive vergleichende monozentrische Analyse durchgeführt. Primärer Endpunkt war die Stentmigration. Zur Evaluation prädiktiver Faktoren für eine Stentmigration erfolgte die Aufstellung uni- und multivariabler logistischer Regressionsmodelle.
Ergebnisse Die Interventionsgruppe bestand aus 26 Patienten, die zwischen 02/2019 bis 12/2020 eine Ösophagus-SEMS-Einlage mit Einsatz des stentfix OTSC-Systems erhielten. Als Kontrollgruppe wurden 51 Fälle von Ösophagus-SEMS-Einlagen ohne Fixierung im Zeitraum vor Ingebrauchnahme des Systems von 04/2017 bis 01/2019 analysiert. Die Hauptindikationen waren maligne Stenosen (57 %) und Perforationen/Insuffizienzen (32 %). Es wurden partiell-gecoverte (64,9 %), vollgecoverte (32,5 %) und ungecoverte SEMS (2,6 %) verwendet. Die Applikation des stentfix OTSC war in allen Fällen technisch erfolgreich und gelang ohne Komplikationen. In beiden Gruppen konnten bei jeweils 92 % Daten über das Vorliegen einer Stentmigration erhoben werden. Diese trat in der stentfix OTSC-Gruppe mit 7,7 % signifikant seltener auf als in der Kontrollgruppe (33,3 %, relative Risikoreduktion (RRR): 76,9 %, p< 0,001). In den univariablen Analysen zeigte sich, dass eine Überstentung der Kardia tendenziell mit einem höheren Risiko für eine Stentmigration einherging. Die Anwendung des stentfix OTSC-Systems führte in dieser Subgruppe zu einer deutlichen Reduktion des Migrationsrisikos (8,3 vs. 50 %, RRR: 83,4 % p = 0,024). Das Vorliegen einer malignen Erkrankung oder die Art der Stentbeschichtung hatten keinen Einfluss auf die Stentmigration.
Schlussfolgerung Mit der Anwendung des stentfix OTSC-Systems kann das Risiko einer Stentmigration deutlich reduziert werden. Dies gilt besonders bei Patienten mit Überstentung der Kardia.
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Publication History
Article published online:
07 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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