Z Gastroenterol 2021; 59(08): e286
DOI: 10.1055/s-0041-1734077
Entzündung live: Endomikroskopie und mehr
Mittwoch, 15. September 2021, 13:40-15:00 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 2
Ultraschall und andere schnittbildgebende Verfahren

Nicht-invasive Bestimmung der intestinalen Entzündungsaktivität bei Patienten mit Colitis ulcerosa mittels Multispektraler Optoakustischer Tomografie

Authors

  • D Klett

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • D Jesper

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • D Strobel

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • R Atreya

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • C Neufert

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • A Nägel

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • T Rath

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • F Vitali

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • M Leppkes

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • MF Neurath

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • M Waldner

    Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
 
 

    Einleitung Zur Steuerung der Therapie bei Colitis ulcerosa (CU)-Patienten ist es essentiell die intestinale Entzündungsaktivität zu bestimmen. Aufgrund des Vorbereitungsaufwandes und Komplikationsrisikos der Endoskopie werden Verfahren gesucht, mit welchen die intestinale Entzündungsaktivität nicht-invasiv, unkompliziert und sicher bestimmt werden kann. Ein vielversprechendes Verfahren hierfür ist die multispektrale optoakustische Tomografie (MSOT). Mittels unschädlicher Laserimpulse kann ein spezifisches Hämoglobinsignal in der Darmwand bestimmt werden und somit Rückschlüsse auf die Entzündungsaktivität gezogen werden.

    Ziele Pilotstudie zur nichtinvasiven Bestimmung der intestinalen Entzündungsaktivität bei Patienten mit CU mittels MSOT.

    Methodik Bei 34 Patienten mit CU wurden innerhalb von 2 Wochen vor/nach Endoskopie klinische Aktivitätsparameter (Mayo-Score, Sonographie, CRP) und MSOT des Sigmoids durchgeführt. Die MSOT-Untersuchung erfolgte mittels eines kommerziell verfügbaren klinischen MSOT-Systems (Acuity Echo, iThera Medical, München) mit anschließender Analyse an einem externen Computer. Anschließend erfolgte die Korrelation der klinischen Daten und MSOT-Parameter (760nm, 800nm und 900nm; Hb, HbO2, HbT) mit dem endoskopischen Mayo-Score (MES).

    Ergebnis Es zeigten sich gute und signifikante Korrelationen zwischen dem MES und den MSOT-Parametern 800nm (rs=0,6599; p< 0,0001) und HbO2 (rs=0,6695; p< 0,0001). Ebenso zeigten die genannten Parameter ausgezeichnete Sensitivität und Spezifität bei der Unterscheidung von Remission bzw. leichtgradiger Aktivität (MES 0, 1) und mittlerer bzw. hoher endoskopischer Aktivität (MES 2, 3) (800nm: AUROC 0,9063 (p< 0,0001); Sensitivität=93,75 %, Spezifität=88,89 %; HbO2: AUROC 0,9063 (p< 0,0001); Sensitivität=100 %, Spezifität=88,89 %).

    Schlussfolgerung MSOT eignet sich zur nicht-invasiven Bestimmung der intestinalen Entzündungsaktivität bei CU und stellt damit einen vielversprechenden Ansatz zur Therapieüberwachung dar.

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    Abb. 1 MSOT-Parameter (800nm und HbO2) in Abhängigkeit des endoskopischen Mayo-Scores (MES).

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. September 2021

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    Abb. 1 MSOT-Parameter (800nm und HbO2) in Abhängigkeit des endoskopischen Mayo-Scores (MES).