Z Gastroenterol 2021; 59(08): e298-e299
DOI: 10.1055/s-0041-1734111
Fallberichte und Intraabdominelle Entzündungen
Dienstag, 14. September 2021, 16:15-17:35 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 1
Dünndarm, Dickdarm und Proktologie

Einblicke in das Sphingolipidprofil bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom

A Kubesch
1   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
F Knauer
1   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
D Thomas
2   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Klinische Pharmakologie, Frankfurt, Deutschland
,
K Jakobi
3   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Frankfurt, Deutschland
,
S Zeuzem
1   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
,
J Pfeilschifter
3   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Frankfurt, Deutschland
,
G Grammatikos
1   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
3   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Frankfurt, Deutschland
,
I Blumenstein
1   Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Das Kurzdarmsyndrom (SBS) ist eine seltene Erkrankung, und die Versorgung dieser Patienten kann eine Herausforderung darstellen. Die Untersuchung des serologischen Sphingolipid-Profils hat das Verständnis für verschiedene pathophysiologische Bedingungen verbessert. Daten über das serologische Sphingolipid-Profil bei Patienten mit SBS sind jedoch - bis heute - nicht verfügbar.

    Methoden Serumproben von Patienten mit SBS, die in der Ambulanz der Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie des Universitätsklinikums Frankfurt behandelt wurden, wurden eingeschlossen und retrospektiv ausgewertet. Die serologischen Sphingolipid- (SL) und insbesondere Ceramid- (Cer) Spiegel wurden mittels LC-MS/MS bestimmt und mit klinischen und laborchemischen Parametern korreliert.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 37 (16 männliche) Patienten mit SBS eingeschlossen, davon 11 mit Morbus Crohn (CD) (29,73 %). Das mediane Alter der Patienten lag bei 62 Jahren (24-88), das mediane Gewicht bei 59 Kilogramm (42-75). Patienten mit weniger als 100 Zentimetern Dünndarm hatten signifikant höhere Kreatinin- und niedrigere Gesamtproteinwerte, während das serologische SL-Profil nicht signifikant beeinflusst war. Außerdem waren Sphingosin-1-Phosphat (S1P) und C18-Cer bei Patienten mit SBS mit CD als zugrunde liegender Ätiologie erhöht. Es wurden keine signifikanten Unterschiede im sphingolipidomischen Profil zwischen Patienten mit totaler parenteraler Ernährung im Vergleich zu Patienten mit oraler und parenteraler Ernährung und Patienten mit assoziierter Erhöhung der Leberenzyme beobachtet.

    Schlussfolgerung Unsere Studie liefert erste Einblicke in das serologische SL-Profil von Patienten mit SBS. Wir konnten zeigen, dass Patienten mit CD im Vergleich zu anderen Ätiologien ein verändertes SL-Profil aufweisen, während das Auftreten von Lebererkrankungen in dieser Single-Center-Kohorte das serologische SL-Profil bei den entsprechenden Patienten nicht zu beeinflussen scheint.


    #

    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

    © 2021. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany