ERCP in Österreich: Hat die Zentrumsgröße Einfluss auf Erfolgs- und Komplikationsraten?

Hintergrund und Methoden Seit 2006 besteht das Qualitätssicherungsprogram,Benchmarking ERCP“ der ÖGGH. Anhand dieser Daten werden Erfolgsraten und Komplikationen bei ERCPs ausgewertet. Wir gingen für den Zeitraum von 2013-2020 der Frage nach, ob die Zentrumsgröße (,high volume centers“ (HVC) ≥200 ERCPs/Jahr,,low volume centers“ (LVC) < 200 ERCPs/Jahr) einen Einfluss auf Erfolgs- und Komplikationsraten darstellt. Um HVC mit LVC vergleichbar zu machen, wurde die Schwierigkeitsgrade nach Cotton (SGC) herangezogen, und die Ergebnisse innerhalb der Schwierigkeitsgrade gegenübergestellt.

Ergebnisse Im angeführten Zeitraum wurden von 29 Zentren, davon 7 HVC und 22 LVC, insgesamt 23.634 ERCPs dokumentiert, davon 13.5 % SGC 1, 51.5 % SGC 2, 27.7 % SGC 3 und 6.3 % SGC 4. Die Darstellung und Sondierung des gewünschten Gangs sowie das Erreichen der therapeutischen Zielsetzung gelang häufiger in HVC und waren bei niedrigem SGC signifikant (siehe Tabelle). Post ERCP Pankreatitiden, Perforationen, klinisch relevante Blutungen, Cholangitiden und kardiopulmonale Komplikationen waren in HVC seltener, allerdings nicht in allen SGC statistisch signifikant (siehe Tabelle).

Zusammenfassung Die vorliegenden Daten zeigten, dass HCV bessere Erfolgs- und niedriger Komplikationsraten als LVC aufweisen. Dazu wurden die SGC herangezogen, um die Zentren untereinander vergleichbar zu machen. Interessanterweise sind die Erfolgsraten in HVC nur bei niedrigem Schwierigkeitsgrad (SGC 1 und 2) signifikant besser. Auch die Rate der Post-ERCP-Pankreatitis war in HVC nur bei SGC 1 und 2 signifikant niedriger. Welche Faktoren dafür verantwortlich sind, wird weiter statistisch analysiert werden.

Publication History

Article published online:
01 September 2021