Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2021; 15(03): 165
DOI: 10.1055/s-0041-1735708
Abstracts
Wiesbaden: Adipositas-Kongress 2021

49 Histologische Analysen an Gewebebiopsien von Lipödem-Patientinnen

Kamila Lapinski
1   Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig , Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie, Bad Belzig, Deutschland
,
Philipp Kruppa
2   Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie/ Handchirurgie, Potsdam, Deutschland
,
Sabrina Gohlke
3   Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Fettzell-Entwicklung, Nuthetal, Deutschland
,
Mojtaba Ghods
2   Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikrochirurgie/ Handchirurgie, Potsdam, Deutschland
,
Tim Schulz
3   Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Fettzell-Entwicklung, Nuthetal, Deutschland
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Zusammenfassung

Strukturelle Gewebeveränderungen bei Lipödem-Patientinnen resultieren in Adipozytenhypertrophie und erhöhter interzellulärer Fibrose. Diese Veränderungen sind beschränkt auf die klinisch betroffenen Areale. Weitere Forschung zur Pathogenese der Erkrankung geben Hinweis auf Veränderungen grundlegender regulatorischer Mechanismen und Stoffwechselprozesse in Adipozyten.


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Einleitung

Lipödem ist eine Erkrankung des subkutanen Fettgewebes, das vorwiegend Frauen betrifft. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine Fehlverteilung von Fettgewebe der Extremitäten in Relation zum Körperstamm. Die Pathophysiologie ist bislang nicht hinreichend geklärt. Es existieren Hinweise, dass möglicherweise eine Hyperplasie sowie vermehrte Fibrose des betroffenen Fettgewebes bei Lipödem vorliegen könnte.


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Material und Methodik

In der vorliegenden Studie sollen die morphologischen Veränderungen des Fettgewebes von Lipödem-Patienten mittels histopathologische Untersuchungen im Vergleich zu gesunden Kontrollen, sowie Unterschiede zu nicht betroffenen Arealen (subkutanes periumbilicales Fettgewebe) bei Betroffenen charakterisiert werden. Es wurden insgesamt 14 Lipödem Patientinnen gegen 14 Kontroll-Probandinnen (gematcht für Alter und Body-Mass-Index) verglichen, von denen Proben aus subkutanen Fett-Biopsien des dominant betroffenen Oberschenkels sowie der periumbilikalen Region analysiert wurden.


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Ergebnisse

Die histologische Auswertung zeigten hypertrophe Adipozyten aus dem Subkutangewebe der Oberschenkel bei Lipödem-Patientinnen im Vergleich zu Kontroll-Probandinnen. Es bestand hingegen keine Größendifferenz von Fettgewebebiopsien aus der periumbilikalen Region zwischen den Gruppen.

Der durch Sirius-Red Färbung ermittelte fibrotische Index, der als Maß für Gewebsfibrose verwendet wird, war bei Lipödem-Patientinnen Oberschenkel im Vergleich zu den Kontroll-Gruppen und -Geweben ebenfalls erhöht. Metabolische Untersuchungen der betroffenen Adipozyten zeigten grundlegende Veränderungen bezüglich der Zellatmung und zentraler Stoffwechselprozesse.


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Publication History

Article published online:
24 September 2021

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