CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S96
DOI: 10.1055/s-0042-1747355
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Cochleaimplantat

Effekte von modiolusfernen Elektroden auf NO-abhängige Signalwege in der cochleären Lateralwand in vivo

Benjamin Philipp Ernst
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Bonn
,
Mathias Fries
2   Universitätsmedizin Mainz, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Mainz
,
Ulf-Rüdiger Heinrich
2   Universitätsmedizin Mainz, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Mainz
,
Roland H. Stauber
2   Universitätsmedizin Mainz, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Mainz
,
Sebastian Strieth
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Bonn
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Der Verlust eines vorhandenen Restgehörs stellt eines der wesentlichen Probleme der modernen Cochlea Implantat (CI)- Versorgung dar. Veränderungen in der NO-abhängigen Regulation der Mikrozirkulation in der cochleären Lateralwand könnten durch die Insertion des Elektrodenträgers hervorgerufen werden. Hierdurch kann es zu einem Zusammenbruch des endocochleären Potentials und zum Restgehörverlust kommen.

    Ziel dieser Studie war die Untersuchung der spezifischen iNOS-Expression in verschiedenen cochleären Regionen nach experimenteller CI-Versorgung im Meerschweinchenmodell.

    Material & Methoden Normalhörige Dunkin-Hartley Meerschweinchen erhielten nach Randomisierung entweder eine alleinige Cochleostomie (Sham-Kontrolle, n=12) oder eine zusätzliche Elektrodenträgerinsertion (CI, n=12), die modiolusfern im Bereich der cochleären Lateralwand zu liegen kommen. Nach Abschluss der Untersuchungen wurden die Cochleae in toto entnommen und immunhistochemisch auf regionäre iNOS-Expressionsmuster untersucht.

    Ergebnisse Es zeigte sich nach Elektrodenträgerinsertion eine signifikant reduzierte Expression von iNOS im Corti-Organ (92,6 vs. 756,9 AU, p=0,0009), in der Stria vascularis (127,0 vs. 984,3 AU, p=0,0048) sowie in den Interdentalzellen (200,6 vs. 728,7 AU, p=0,0017).

    Schlussfolgerung Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen eine deutliche Verringerung der iNOS-Expression in spezifischen cochleären Arealen nach Insertion von modiolusfernen Elektrodenträgern. Die NO-abhängige cochleäre Mikrozirkulation stellt daher einen möglichen zielgerichteten Therapieansatzpunkt zum Erhalt des Restgehörvermögens nach CI dar.

    Sponsor: DFG STR 1014


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    Interessenskonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Publication History

    Article published online:
    24 May 2022

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